Ilmendorf
Abwasser fließt jetzt nach Geisenfeld

Umschluss von Ilmendorf ist erfolgt - Bessere Auslastung der Kläranlage - Kosten von 1,3 Millionen Euro für sechs Kilometer lange Leitung

14.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:02 Uhr
Über den Umschluss der Ilmendorfer Kanäle von Vohburg nach Geisenfeld freuen sich die am Bau beteiligten Firmen, die Planer und die Vertreter der Stadt Geisenfeld. −Foto: Ermert

Ilmendorf (pat) Das Abwasser der rund 400 Ilmendorfer Bürger und der dort ansässigen Gewerbebetriebe wird ab sofort in der sechs Kilometer entfernten Geisenfelder Kläranlage gereinigt - und nicht länger im etwas näher gelegenen Vohburg.

Der sogenannte Umschluss der Kanäle wurde am Donnerstag mit einem kleinen Festakt zelebriert. Seit zwei Wochen läuft das neue System tadellos. Jetzt haben sich die am Bau Beteiligten im abgelegenen Pumpenhäuschen an der Ilm zu einem Austausch getroffen.

Technisch funktioniert alles einwandfrei, sagte Klaus Parth vom Büro Wipfler-Plan, das den Umschluss organisiert hat. Zwei Firmen kümmerten sich um den Bau der Leitungen, die Errichtung des Häuschens und den Einbau der Technik: die Firma Strabag aus Ernsgaden, für die Franz Neumayer das Wort ergriff, und die Firma ScharrTec aus Neukirchen, vertreten durch Johannes Frankl. Auch das Wasserwirtschaftsamt musste natürlich mitspielen - und entsandte Manuela Blau. Und so konnten Bürgermeister Christian Staudter (USB), Bauamtsleiterin Irene Wimmer und Klärwärter Johann Schlachtbauer ausnahmslos lobende Worte finden. "Denn zu beklagen gibt es nichts. Es ist wirklich super gelaufen", meinte Staudter.

Nötig wurde der Umschluss, weil sich Geisenfeld für Ilmendorf eine höhere Anzahl an Einwohnergleichwerten (EWGs) sichern wollte. "Wir hatten 1000. Und hätten mindestens 500 mehr gebraucht", berichtete der Bürgermeister. Bei seinem Vohburger Amtskollegen Martin Schmid (SPD) rannte er damit keineswegs offene Türen ein. Im Gegenteil. Schmid lehnte ab. Vohburg habe diese Kapazitäten nicht, entgegenete Schmid. "Also waren wir gezwungen, uns etwas zu überlegen", so Staudter. Und das äußerte sich letztlich in einem 1,3 Millionen Euro teuren und technisch aufwändigen Bau des Pumpenhäuschens und der dazugehörigen Leitungen quer durch die Pampas von Ilmendorf nach Geisenfeld. "Wir mussten unter der B16, unter der Ilm und unter den Pipelines durch", erinnerte Franz Neumayer. Glücklicherweise seien all diese Hindernisse keine wirklichen Probleme gewesen. "Wir haben kontinuierlich und immer gut arbeiten können - und das seit August", fügte er an.

Klärwärter Schlachtbauer ist mit dem Zuwachs seiner Anlage zufrieden. Von den möglichen 15000 EWGs sind nun rund 13000 belegt. "Das ist gut für die Wirtschaftlichkeit der Anlage", meinte er. Staudter sprach auch gegenüber Vohburg von einer Win-win-Situation. "Die Vohburger haben jetzt auch wieder mehr Kapazitäten frei. Die Maßnahme hat also nur Vorteile für alle Seiten. "

Bauamtsleiterin Wimmer konnte in diese Lobeshymnen nur einstimmen. Sie dankte dem Planungsbüro, den beteiligten Firmen und dem Wasserwirtschaftsamt für die stete Unterstützung. Das größte Lob ging aber an die Ilmendorfer und an die betroffenen Landwirte, durch deren Grund und Boden die neue Leitung geführt werden musste. "Da waren immer alle nachsichtig und kooperativ. Das war toll - und es ist ja auch etwas wirklich Gutes dabei herausgekommen", so Wimmer.