Reichertshausen
Ärger am Ilmgrund

Anlieger sollen für Straßenbau jeweils bis zu 35000 Euro zahlen

14.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:24 Uhr
Der Weg "Am Ilmgrund" in Reichertshausen soll ausgebaut werden. Dazu werden auch die Anlieger zur Kasse gebeten. −Foto: Steininger

Reichertshausen (PK) Zu einer Besprechung über die kommende Erschließung der Straße "Am Ilmgrund" hatte die Gemeinde die betroffenen Anwohner des Baugebiets eingeladen. Die verlief anfangs in ruhigen Bahnen, bei der Frage der Kosten aber kochten die Emotionen hoch.

Die Gemeinde hatte alles vorbereitet, die Ausschreibungen und Angebote dokumentiert, um bei eventuell rechtlichen Auseinandersetzungen keine Angriffsflächen zu bieten. Die nämlich sind nicht auszuschließen: Denn bereits im Winter 2017/18 stand der Ausbau der Zufahrtsstraße "Am Ilmgrund" im Mittelpunkt eines Streits zwischen den Anliegern und der Gemeindeverwaltung.

Detaillierte Fragen stellten die Anlieger an Christian Zientek vom zuständigen Planungsbüro Wipfler. Die betrafen beispielsweise Höhenangleichungen an die Grundstückseinfahrten, die Ausgestaltung von Böschungen oder die Entwässerung. Ferner ging es um technische Details der Straßenbautechnik ebenso wie über die Art und Zuverlässigkeit von Bodenproben, die Lagerung belasteten Aushubs, dessen Klassifizierung und die damit verbundenen Entsorgungskosten.

Die flossen ein in die Diskussion über die Gebühren, die Heinrich den Anliegern mitteilte und die - je nach Grundstücksgröße - zwischen 25000 und 35000 Euro liegen, bei einem Quadratmeterpreis in Höhe von 37,05 Euro. Von da an nahm die Besprechung einen Verlauf, der von Vorwürfen und Emotionen geprägt war und klare Fronten zwischen Gemeinde und Bürger erkennen ließ (ausführlicher Bericht folgt).

Nun sollen die Baumaßnahmen beginnen: Laut Bauleiter Christian Bahlmann von Wipflerplan ist der Start in der 26. Kalenderwoche geplant - also ab dem 24. Juni. Die Arbeiten sollen bis 10. August abgeschlossen sein. Damit einher gehen Einschränkungen bezüglich der Zufahrten zu den einzelnen Grundstücken, die zeitweise nicht möglich sind. Bei Notfällen wird für Rettungsfahrzeuge, Polizei oder Feuerwehr eine Zufahrt auf jeden Fall ermöglicht, so die Information von Bürgermeister Reinhard Heinrich (CSU). Nah gelegene Ersatzparkplätze werden seitens der Gemeinde ausgewiesen, ein Kontakt zwischen Ingenieur, Baufirma und Anliegern soll hergestellt werden.

 

Hans Steininger