Ilmmünster
Keine Spur von Angst

22.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:47 Uhr

Ilmmünster (em) Keine Spur von Bedenken oder Vorurteilen und von Angst schon gar nicht: Ein PK-Reporter hörte sich gestern in der Straße um, in der die "Burkafrau" in Ilmmünster wohnt und in der laut einem Rundfunkbericht die Angst vor Dschihadisten umgehen soll.

Ein Ehepaar sitzt auf der Terrasse. Beide sagen übereinstimmend, dass sie kaum Kontakt mit der "Burkafrau" hätten. Schlimm sei es, dass diese Flüchtlingsfrau nicht arbeiten dürfe und damit auch keine Steuern zahlen könne: "Aber das ist Sache des Staates, das zu ändern." Mit einem verschmitzten Lächeln fügt sie hinzu: "Ich denke mir nur manchmal, wer da unter dieser Burka versteckt ist - eine Frau oder gar doch ein Mann" Ein anderes Ehepaar ein paar Häuser weiter meint, dass sie die "Burkafrau" schon öfter gesehen hätten: "Sie fällt ja auf, wenn sie die Straße entlang zum Einkaufen geht. Es ist uns egal, ob sie verschleiert geht oder nicht." Über den Gartenzaun weist eine Anwohnerin daraufhin, dass das im Herkunftsland der Flüchtlingsfrau nun einmal so Sitte sei mit der Verschleierung: "Noch ist sie halt nicht integriert, das dauert seine Zeit." Mehrere Männer laden einen großen Standgrill aus einem Klein-Lkw: "Sie sehen, dass hier einige unbegleitete jugendliche Flüchtlinge helfen. So ist das hier bei uns in Ilmmünster." Wie die jetzt kursierenden Schreckensnachrichten entstanden seien, könne sich niemand hier erklären, meint ein junges Ehepaar, das sich gerade im Garten sonnt: "Wir haben sie schon mal gesehen. Es ist ihre Sache, wie sich diese Frau kleidet." Und ein Mann kurz vor der Rente meint, dass ihm das mit der Burka "relativ egal ist, denn ich arbeite den ganzen Tag und abends sehe ich sie kaum": Und wenn ich sie sehe, ist mir das auch wurst." Eine Frau aus der Nachbarschaft arbeitet mit Flüchtlingen: "Ich gebe Sprachunterricht und kümmere mich ein wenig um sie - ob sie eine Burka trägt oder nicht."