Pfaffenhofen
44 Jahre Unterschied

Neue Unparteiische für Schiedsrichtergruppe

18.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
Der Jüngste Schiedsrichter ist Simon Neudert. −Foto: Meier

Pfaffenhofen (man) Es sind aktuell gute Zeiten für die Schiedsrichtergruppe Pfaffenhofen.

Denn sie freut sich über 37 Neulinge. Das entspricht einer Steigerung von fast 50 Prozent. Zwei von den neuen Schiedsrichtern sind Simon Neudert (links) und Wolfgang Minzenbach (rechts).

Von der Farbe des Spielballs über die Richtlinien bei Spielzeitverlängerungen bis hin zum Verhalten bei Gewitter: An insgesamt sieben Terminen lernten die Unparteiischen alles rund ums Pfeifen. An der Prüfung haben auch zwei Zwölfjährige teilgenommen. Allerdings müssen sie noch warten, bis sie 14 Jahre alt sind, um Verbandsspiele leiten zu dürfen. Aktuell sind sie bei den E-Junioren oder bei Freundschaftsspielen im Einsatz und setzen ihr gelerntes Wissen in die Praxis um. Simon Neudert ist einer der Jüngsten, der die Schiedsrichterprüfung erfolgreich abgeschlossen hat. Zwar darf der Zwölfjährige in Bayern noch kein Spiel pfeifen, trotzdem hat er die Prüfung abgelegt. Die Enttäuschung war allerdings groß, als er die Nachricht erhalten hat: "Ich habe meinen Papa gefragt, ob wir nicht woanders hinziehen können. " Denn in allen anderen Bundesländern dürfen bereits Zwölfjährige pfeifen.

"Vor zwei oder drei Jahren habe ich mir im Internet eine Pfeife und rote und gelbe Karten bestellt", erinnerte sich Neudert. Damals hat er Spiele im Garten gepfiffen, wenn Freunde kamen und mit seinem Bruder Fußball gespielt haben. "Mir macht das Laufen sehr viel Spaß und ich sorge gerne für Fairness. " Der Wolnzacher spielt seit drei Jahren Fußball. Gerne würde er Derbys pfeifen - beispielsweise Wolnzach gegen Gerolshausen.

Im Gegensatz dazu ist Wolfgang Minzenbach mit 56 Jahren der älteste Teilnehmer. Er trainierte jahrelang die Jugendmannschaft des TSV Wolnzach. "Ich hatte schon immer eine Affinität zum Fußball. Für mich ist das der schönste Sport", sagte Minzenbach. Als Trainer konnte er so manche Entscheidung der Schiedsrichter nicht immer verstehen, doch jetzt hat er eine andere Sichtweise. "Ich habe immer gedacht, dass der Schiedsrichter kommt, sich umzieht und pfeift. " Doch hinter der Aufgabe des Pfeifens steckt viel mehr. Denn der Schiedsrichter ist bereits eine Stunde vor Spielbeginn da, um alles vorzubereiten. Er prüft den Platz und macht sich mit den Spielern und deren Mannschaften vertraut. Sein Alter sieht der Wolnzacher durchaus für den Posten als Schiedsrichter von Vorteil: "Wenn man Älter ist, hat man mehr Durchsetzungskraft und Erfahrung. " Für ihn ist es wichtig, dass der Schiedsrichter immer relativ genau sieht, was passiert und dass er nah am Geschehen ist. Dementsprechend hält er sich fit. Fotos: Meier