Reichertshofen
4,5 Millionen für die Jüngsten

Entwürfe zu neuer Kindertagesstätte in Langenbruck im Gremium gebilligt

07.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:24 Uhr
Die Planung: So soll die Kindertagesstätte in Langenbruck aussehen. Hier die Südseite des Gebäudes. −Foto: Architekturbüro abhd denzinger und partner

Reichertshofen - Nicht zum ersten Mal beschäftigte sich der Reichertshofener Gemeinderat mit dem geplanten Neubau einer Kindertagesstätte in Langenbruck.

Diesmal nahm das Vorhaben jedoch deutlich Gestalt an: Die aktuellen Pläne wurden vorgestellt und im Gremium schließlich gebilligt.

Andreas Mayer und Felix Denzinger, Architekten vom Neuburger Architekturbüro abhd denzinger und partner, stellten den aktuellen Entwurf des geplanten Gebäudes vor. Vertreter des Büros Frey-Donabauer-Wich informierten zudem über die geplante Haustechnik. Wie berichtet streben die Architekten einen nahezu quadratischen Baukörper an, der in kompakter Bauweise erstellt werden soll. Das Gebäude ist in Massivbauweise geplant. Neu ist ein Außenturm, der sowohl als Spielturm als auch als Fluchtturm aus dem ersten Stock vorgesehen ist. Jeder Gruppenraum im Erdgeschoss hat eine eigene Terrasse. Dann gibt es noch einen zentralen WC-Bereich, Garderobenflächen, Besprechungsräume, Lagerflächen und einen Technikraum - eben alles, was man so braucht. Im Obergeschoss sind zudem ein Bewegungsraum und ein Elternbesprechungsraum vorgesehen.

Die Raumhöhe liegt laut derzeitigem Planungsstand bei 2,75 Meter. Die Architekten empfahlen weiß geputzte Wände und ein eher zurückhaltendes Farbspiel. Gut im Gremium kamen die farbigen Schiebe- sowie die Lochblech-Läden an. Über das Loch-Ornament der Fensterläden entsteht während des Tages ein Spiel von wandernden Lichtpunkten in den Gruppenräumen.

Eva Wimmer Schweiger, Leiterin des Sonnenkindergartens Hög, fragte, ob eine Zufahrt zum Gebäude möglich sei. Dieses sei ja etwas tiefer im Grundstück liegend geplant. Momentan sei keine Zufahrt geplant, so die Architekten. Einen ähnlichen Gedanken hatte Hubert Weber (JWU), der nach der Feuerwehrzufahrt fragte. Laut den Architekten solle ein möglicher Einsatz von der Straße aus erfolgen.

Georg Pfab (JWU) kritisierte das moderne Erscheinungsbild des Gebäudes im eher dörflich geprägten Langenbruck und insbesondere das vermutete Flachdach. Da widersprachen die Architekten: Geplant sei kein Flachdach, sondern ein Satteldach mit einer geringen Dachneigung. Es hätte nie zuvor in Gemeinden Probleme wegen hochwertiger Spengler-Dächer gegeben, die langlebiger als Ziegeldächer seien. Dem Gedanken von Waltraud Schembera (SPD), den zusätzlichen Mensaraum für die Mittagsbetreuung der Langenbrucker Schulkinder zu nutzen, widersprach Eva Wimmer-Schweiger: Das Nebeneinander von Krippenkindern, Kindergarten- und Schulkindern funktioniere nicht so gut.

Die Fachplaner vom Büro Frey-Donabauer-Wich informierten über die geplante Haustechnik. Eine zentrale Wärmeversorgung mit der Schule wird es nicht geben, da die Schulheizung noch gut in Schuss sei. Für die Kita empfahlen die Planer eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die auch kühlen könne. Geheizt werden soll über eine Fußbodenheizung, da hier keine Unfallgefahr bestehe. Geplant sind außerdem eine Lüftungsanlage sowie eine Photovoltaik-Anlage mit Ost-West-Ausrichtung.

Max Zängl (CSU) erkundigte sich nach der Nachrüstbarkeit der Photovoltaik-Module, was ihm bestätigt wurde, und den Möglichkeiten für E-Mobilität. Die Möglichkeit sei vorhanden, jedoch herrsche aktuell noch kein Bedarf, so die Planer. Bürgermeister Michael Franken (JWU) ergänzte, dass eine Kita kein guter Standort für eine Ladesäule wäre. Am Ende standen Kosten von 4,5 Millionen Euro im Raum. Aktuell erwarten die Planer eine Förderung von 1,2 Millionen Euro. Dem Entwurf erteilten schließlich 18 Räte - und damit die Mehrheit - ihre Zustimmung.

PK

Verena Vogl