Reichertshofen
3,5 Millionen Euro für Reichertshofens Schule

Brandschutzertüchtigung startet im Herbst: Der Markt investiert in seinen Bildungsstandort

19.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:08 Uhr
Wird ab Herbst saniert: die Grund- und Mittelschule. −Foto: Vogl

Reichertshofen - Los geht es in den Herbstferien: Der Markt Reichertshofen beginnt mit der Brandschutzsanierung der Mittelschule Reichertshofen, die voraussichtlich bis Mitte 2022 dauern wird.

Das Gute für die Schüler: Trotz Containerlösungen müssen wohl vorerst keine Klassen ausgelagert werden.

Was genau geplant ist, stellte das Pfaffenhofener Büro Eichenseher Ingenieure in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor. Bauphase eins umfasst den Abbruch und die Neuanordnung von Wänden. Auch Innentüren sollen getauscht und ertüchtigt werden. Im Zuge weiterer baulicher Maßnahmen sollen neue Rettungswege geschaffen  werden. Auch sollen die Leitungsführung und die Decken ertüchtigt werden - für einen besseren Feuerwiderstand. Die Verwaltung zieht ins Erdgeschoss, außerdem entsteht ein neuer Hausmeisterraum gegenüber der Mensa.

Die Sanierung wird während des Schulbetriebs durchgeführt. "Während Sanierungsphase eins werden keine Klassen ausgelagert", betonten die Fachplaner. Die zusätzlich aufgestellten Schulcontainer  sollen als Fachräume und für den Religionsunterricht genutzt werden. Die Baumaßnahme kostet insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. Eine Förderung im Rahmen des KIP-S-Programms wurde bereits zugesichert, weitere Fördermittel durch die Regierung von Oberbayern stehen in Aussicht. Die Maßnahmen und deren zeitliche Umsetzung wurden bereits mit der Schulleitung abgestimmt.

Auf Nachfrage von Bürgermeister Michael Franken (JWU) informierten Fachplaner vom Büro Frey-Donabauer-Wich aus Gaimersheim über die Möglichkeit einer Photovoltaikanlage auf dem Gebäude. Der Ingenieur zeigte eine Fläche, auf der eine Anlage mit 40 kWp untergebracht werden könne. Kostenpunkt: rund 80000 Euro. Über die Errichtung der Anlage wird der Reichertshofener Bauausschuss entscheiden.

Dieter Lindenmeier (CSU) erkundigte sich, ob Rauchmelder in dem Gebäude angebracht würden, was die Planer bejahten. Georg Link (FW) sah den neuen Standort des Hausmeisterraumes kritisch, weil dieser dem Pausenbereich Platz wegnimmt. Hochbaumamtsleiter Markus Forster antwortete, der Platz sei bewusst gewählt worden, weil der Hausmeister in diesem stark frequentierten Bereich den besten Überblick habe. Zur Ausführungsplanung und zum Bauantrag für die Containerlösung gab es einstimmig grünes Licht im Gremium.

Der erste Bauabschnitt bei der Sanierung der Straßen im historischen Ortskern umfasst die Herrnstraße. Was dort genau gemacht werden soll, stellte Tobias Nowak vom Landshuter Büro Raum+Zeit kurz vor. Ziele seien unter anderem eine verbesserte Durchgrünung und somit ein besseres Mikroklima, mehr Barrierefreiheit, mehr Miteinander und mehr Nachhaltigkeit. Generell soll die Fahrbahn auf ein "praktikables Minimum" von 3,5 Metern verengt werden, so Nowak. An verschiedenen Stellen seien Freisitze denkbar, um die Fläche vor Dienstleistern und Restaurants zu beleben. Außerdem soll eine stärkere Durchgrünung mit kleinkronigen Bäumen erfolgen. Eine Beleuchtungsplanung ist ebenfalls erforderlich.

Als Pflasterbelag schlagen die Planer Natursteinpflaster vor, am besten Granit - wegen der besseren Haltbarkeit. Der Baubeginn soll 2021 erfolgen. Als Kostenpunkt für die Maßnahme nannte Bürgermeister Franken einen notwendigen Haushaltsansatz von 1,2 Millionen Euro, was die Planer als realistisch ansahen. Gerhard Semantke (CSU) fragte, ob die geplanten Freiflächen auch als Parkplätze genutzt werden könnten. Bürgermeister Franken erwiderte, ein großer Bürgerwunsch sei die Belebung von Gastronomie im Ortskern gewesen. Dazu müsse man die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, sprich, Plätze, wo man im Sommer rausgehen kann. Im Winter könnten diese ähnlich wie in Pfaffenhofen als Stellplätze genutzt werden.

PK