Hohenwart
1000 Euro an Greenpeace gespendet

"Plastikfrei, sei mit dabei" heißt das Motto an der Grund- und Mittelschule in Hohenwart

12.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:46 Uhr
Fritz Endres
Beim Projektabschlusstag "Plastikfrei, sei mit dabei" Ende Mai an der Grund- und Mittelschule Hohenwart kamen 1000 Euro zusammen. Die Spende nahm Eckhard Lieber für Greenpeace von der Ortsgruppe Ingolstadt-Eichstätt (Mitte) entgegen. Konrektorin Doris Nouchkioui-Schwarz und die Umweltbeauftragte Bettina Lauermann übergaben den Scheck. Mit dabei waren die zwei gewählten Umweltberater jeder Klasse. −Foto: Endres

Hohenwart (PK) "Plastikfrei, sei mit dabei" war das Motto einer gelungenen Aktion der Grund- und Mittelschule Hohenwart.

Inzwischen wurde das Projekt mit einem Aktionstag abgeschlossen. Mehrere hundert Besucher Eltern, Bürger von Hohenwart und der Umgebung waren gekommen. Auch die Grundschule Waidhofen und die neunte Klasse der Regens-Wagner-Schule interessierte sich für das Projekt. 1000 Euro kamen beim Aktionsabschluss durch den Verkauf von Produkten zusammen. In einer Lehrerkonferenz wurde beschlossen, den Erlös an Greenpeace Hamburg zu spenden. Zur Übergabe kam Eckhard Lieber von der Ortsgruppe Ingolstadt/Eichstätt nach Hohenwart.

Lehrerin Bettina Lauermann ist die Umweltbeauftragte der Grund- und Mittelschule Hohenwart. Sie hatte den Anstoß zu der Aktion "Plastikfrei, sei mit dabei" gegeben. Bei einer Informationsveranstaltung von Greenpeace ist sie auf die Idee gekommen. Im Oktober des vergangenen Jahres hat sich Bettina Lauermann mit den Umweltberatern, zwei gewählten Schülern aus jeder Klasse, zur Themenfindung getroffen. "Unter vielen brisanten Umweltthemen wie Luftverschmutzung, Erderwärmung, Pestizideinsatz leitete uns die Fragestellung: In welchen Bereichen könnten wir aktiv etwas verändern durch unser eigenes Verhalten, auch als Kinder und Jugendliche? ", erklärt Bettina Lauermann den Hintergrund der Überlegungen. Die Zielsetzung war Reduzierung von Plastikmüll und Mikroplastik. Plastik ist überall gegenwärtig. Die konzeptionelle Grobplanung in den Treffen der Umweltberater beschäftigte sich mit folgenden Fragen: Wie können wir die Schüler motivieren, sich aktiv zu beteiligen und durch ihr eigenes Verhalten positiv etwas zu verändern? Wie können wir die Problematik ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen? In den Klassen wurde überlegt und erarbeitet, welche Alternativen es für Plastik gibt. Auch in den Bereich Öffentlichkeitsarbeit waren die Schüler mit eingebunden. Elternbriefe, Einladungen und Plakate wurden erstellt. Die Verteilung der Handzettel in Hohenwart übernahmen die Umweltberater der Klassen.

Bettina Lauermann zieht ein sehr positives Fazit durch den Lerneffekt und positive Auswirkungen auf den Schultag: "Es war eine spürbare Sensibilisierung der Schüler hinsichtlich Müllaufkommen und Mülltrennung zu erkennen. Die Schüler fragten nun kritisch: Geht das auch plastikfrei? Das Müllaufkommen ist deutlich gesunken und wurde sauber getrennt und entsorgt. " Das Reinigungspersonal gab die Rückmeldung: "Wir hatten noch nie ein so sauberes Schulhaus und Klassenzimmer. " Viele Lehrkräfte stellen sich die Frage: "Muss ich das wirklich laminieren oder geht es auch so? "

Das Projekt soll keine Eintagsfliege bleiben. Eine Fortführung ist in mehreren Bereichen möglich und angedacht. Darüber sind sich Konrektorin Doris Nouchkioui-Schwarz und Bettina Lauermann einig. In welchem Umfang, ist noch offen und hängt auch davon ab, ob Lehrstunden dafür freigeschaufelt werden können. "Auf jeden Fall setzen wir im kommenden Schuljahr bei den Schulartikeln bei unseren Bedarfslisten auf Nachhaltigkeit und hoffen hier auf die Unterstützung der Eltern. Wenn möglich, werden Lehrkräfte auf Plastikmaterial bei den Schulartikeln, die anzuschaffen sind, verzichten und empfehlen umweltfreundliche, nach Möglichkeit plastikfreies Schulmaterial einzukaufen", blickt Bettina Lauermann nach vorne.

Bei der Spendenübergabe wurden die Gewinner des schulinternen Wettbewerbs "Die Müllspezialisten" ausgezeichnet. Die Ehrung erhielten alle Umweltberater der 14 Klassen an der Grund- und Mittelschule Hohenwart, an der 280 Schüler unterrichtet werden. "Als Dank und Anerkennung für die wunderbare Beteiligung aller Schüler gibt es einen Tag keine Hausaufgabe", gab Konrektorin Doris Nouchkioui-Schwarz unter Applaus der Schüler bekannt. "Wir wünschen uns, dass Greenpeace die Spende zur Reinigung der Meere und zur Umsetzung zur Abschaffung von Plastikmüll verwendet", wandte sich Bettina Lauermann an Eckhard Lieber bei der Spendenübergabe. Eckhard Lieber antwortete: "Ich werde das so weitergeben und bedanke mich für die Spende. " Eine solche Aktion suche weit und breit ihresgleichen.

Fritz Endres