Fakten schaffen vor einem möglichen Nationalpark?

17.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr

Zur Berichterstattung über eine möglichen Nationalpark in den Donau-Auen:Natürliche Auwälder, in denen noch die typischen Überflutungen vorkommen dürfen, sind in Deutschland mittlerweile selten.

Es ist allgemein bekannt, dass auch die Donauaue kein ursprünglicher Auwald mehr ist, doch durch die seit Jahren begonnene Dynamisierung mit ökologischen Flutungen gibt es ein großes Entwicklungspotenzial. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Auwald sich normalerweise als ein wenige Kilometer breiter Streifen beidseits an Flüssen entlang hinzieht. Die wechselnden Wasserstände bedingen ja gerade die Flora und Fauna, die damit klarkommt, und besondere Arten: Frauenschuh-Orchideen im Wald und trockenheitsliebende Orchideen auf den Brennen, rare Schmetterlingsarten mit faszinierendem Entwicklungszyklus, gefährdete Gelbbauchunken und Laubfrösche, bedrohte Wildbienen, geschützte Fledermäuse oder den Mittelspecht, der auf den Auwald angewiesen ist, um nur einige zu nennen.

Leider findet zur Zeit massiver Kahlschlag statt, dem neben stattlichen Eschen auch viele alte Eichen zum Opfer fallen, alles mit der Begründung der "Wegesicherungspflicht wegen Eschentriebsterben". Diese alten Biotopbäume mit Höhlen, die einst von Spechten angelegt wurden und nun zahlreichen Tieren als Bruthöhle, Unterschlupf oder Winterquartier dienen, sind extrem wichtig für einen intakten Wald. Höchste Zeit also, dieser Art von "Forstbewirtschaftung" einen Riegel vorzuschieben durch Unterschutzstellung der Donauauen. Höchste Zeit auch, sich gründlich zu informieren über die hohe biologische Wertigkeit unserer Donauauen. Höchste Zeit, sich vom fundierten Wissen der Experten der Naturschutzverbände überzeugen zu lassen und Ja zum Nationalpark Donauauen zu sagen. Damit wir die Schätze vor unserer Haustüre auch für die Nachwelt erhalten können.

Monika Stautner,
Ingolstadt


Zum selben Thema:

Wer derzeit im Eichenwald bei Hagau spazieren geht, wird Zeuge einer rabiaten Baumfällaktion, und den Wald kaum wiedererkennen. Betroffen sind überwiegend, aber nicht nur, alte Eichen. Im gesamten Areal zwischen Fort Rosanschwaig und der "Schanzschütt" steht kaum noch ein Baum mit einem Durchmesser größer 25 bis 30 Zentimeter, von einem ausgeglichenen Altersklassenaufbau kann hier nicht mehr gesprochen werden. Es fällt daher, auch angesichts des Ausmaßes der sichtbaren, auch durch den Maschineneinsatz (Harvester) bedingten Strukturzerstörung, schwer, noch von naturnaher Waldwirtschaft zu sprechen. Das Ziel der Aktion ist unklar. Sollen hier noch schnell Fakten geschaffen werden, sollte es zur Ausweisung als Nationalpark kommen.

Peter Bauch,
Neustadt


Zum Artikel "Schutzhütte sorgt für Ärger", DK vom 13. April:

Wenn der Bauwagen eines Waldkindergartens abgebrannt ist und deshalb Platznot besteht; wenn ein verantwortlicher Bürgermeister dieser Gemeinde versucht, mögliche Fördergelder abzugreifen, um diesen Notstand mittels einer etwas größeren Schutzhütte zu beheben; wenn das Innenministerium schreibt, dass man bestehende Probleme im Einzelfall durch Beratung und konstruktives Miteinander lösen könnte; Warum in Gottes Namen - und in diesem Fall auch im Namen der Kinder - kann dann ein Landratsamt und die Bürokratie nicht Ja sagen und zum Wohle des Kindes entscheiden.

Sissy Schafferhans,
Neuburg.