Die Klinikclowns sollen fortbestehen

14.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Zum DK-Artikel "Streit um die Klinikclowns" vom 13. November:

Zu Beginn möchte der Kreisjugendring erst einmal den Aufmacher des Zeitungsartikels kommentieren. "Streit um die Klinikclowns, Sepp und Kerstin Egerer kündigen beim Juze. Zukunft der Klinikclowns ungewiss." Natürlich kann man das so schreiben. Für den Kreisjugendring jedoch etwas unverständlich, wenn der Redakteur in einem Nebensatz schreibt, dass er am Wochenende und außerhalb der Geschäftszeiten weder den Vorsitzenden noch den Geschäftsführer zum Sachverhalt befragen konnte. Hätte man bis Montag gewartet, dann hätte man den Geschäftsführer interviewen können, und dann hätte man auf diese reißerische Headline verzichten können. Scheinbar lagen die Prioritäten des Redakteurs eher im Bereich von "Gefahr im Verzug". In diesem Fall geht der Artikel so ok!

Zu den Fakten: Der Kreisjugendring ist Träger des Jugendzentrums und dessen Hauptzuschussgeber ist die Stadt Neuburg. Im Jugendzentrum sind drei volle pädagogische Stellen mit offener Jugendarbeit betraut. Dazu gehört ebenfalls die Initiierung von Projekten und Veranstaltungen.

Im Jahr 2004 hat ein Mitarbeiter des Jugendzentrums im Rahmen von pädagogischer Gruppenarbeit mit Jugendlichen das Projekt Klinikclowns gegründet. Dieses Projekt ist bis heute ein erfolgreicher Part und ein Bestandteil von Jugendbeteiligung im Jugendzentrum Neuburg. Respektive ein Teil der von der Stadt Neuburg finanzierten Jugendarbeit. Darüber hinaus bekommen die Klinikclowns einen nicht unerheblichen finanziellen Zuschuss über Spenden von Förderern aus dem gesamten Landkreis.

Erst diese Spenden ermöglichen den Klinikclowns den Unterhalt eines eigenen Fahrzeugs, exklusive Schulungen für die ehrenamtlichen Jugendlichen und Mitarbeiter, Anschaffungen von Materialien und Kostümen und diverse Auslandsaufenthalte in Afghanistan und Sardinien.

Die Klinikclowns, sind immer als partizipatorisches Projekt der Gruppenarbeit mit Jugendlichen im Jugendzentrum Neuburg zu begreifen und vor allem zu bewerten. In diesem Selbstverständnis ist das Projekt ins Leben gerufen worden und so haben sich auch die Mitarbeiter über 13 Jahre damit identifiziert und ihre pädagogische Arbeit und Arbeitszeit gerechtfertigt.

Eine Not, die Clowns auszugliedern bestand zu keinem Zeitpunkt! In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass im öffentlichen Dienst Überstunden nach klaren Regelungen anfallen und auch abgegolten werden. Eigenmächtige Auslegungen von Mitarbeitern in Bezug auf diese Regelungen hat es beim Kreisjugendring nicht gegeben.

Kein Mitarbeiter hat das Recht, ein laufendes Projekt aus dem bestehenden Arbeitsbereich eigenmächtig und ohne Einverständnis des Trägers auszugliedern. Weder vor- und schon gar nicht nachdem man das Arbeitsverhältnis beim Anstellungsträger gekündigt hat. Dieses Szenario ist selbstverständlich bis heute auch nicht eingetreten!

Die Unstimmigkeiten zwischen Mitarbeitern und dem Träger sind eine Mehrung von Missverständnissen und Fehleinschätzungen der Beteiligten, die am Ende jedoch in eine gemeinsame Übereinkunft mündeten, dass die Klinikclowns in jedem Fall fortbestehen sollen und müssen.

Weder der Kreisjugendring noch die betreuenden Mitarbeiter haben ein Interesse daran, die Arbeit der Clowns einzustellen.

Guido Büttner

Geschäftsführer des Kreisjugendrings Neuburg-Schrobenhausen