Neuburg
Wohin mit dem wertvollen Müll?

Landkreis sucht einen neuen Standort für den Weicheringer Wertstoffhof - Doch das gestaltet sich weitaus schwieriger als gedacht

19.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:50 Uhr
Skeptische Blicke: Alexander Braun (v.l.), Techniker bei den Landkreisbetrieben, Bürgermeister Thomas Mack und Werkleiter Marcus Csiki suchen einen Standort für den Weicheringer Wertstoffhof. −Foto: Foto: Janda

Neuburg/Weichering (DK) Der Weicheringer Wertstoffhof muss in einigen Monaten umziehen.

Doch ein neuer Standort für die Einrichtung ist nach wie vor nicht in Sicht. Mittlerweile sucht der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sogar recht offensiv - per Zeitungsanzeige. Der Rücklauf? Bislang recht bescheiden, wie Werkleiter Marcus Csiki von den Landkreisbetrieben erklärt. "Der durchschlagende Erfolg fehlt noch. "

Allzu viel Zeit bleibt den Verantwortlichen aber nicht mehr. Denn der bisherige Standort steht nur noch für eine Übergangsphase zur Verfügung. Diesen hatte der Landkreis von privater Seite gepachtet; nach dem Verkauf des Grundstücks plant der neue Eigentümer eine anderweitige Nutzung.

Tatsächlich ist der Wertstoffhof, der sich im Gewerbegebiet neben der Bundesstraße 16 befindet, ohnehin etwas zu klein geworden. "Mit 2400 Quadratmetern zählt er zu den kleineren Wertstoffhöfen im Landkreis", erklärt Alexander Braun, der bei den Landkreisbetrieben für den Bereich Bautechnik zuständig ist. Die neue Einrichtung sollte daher schon zwischen 3000 und 5000 Quadratmeter umfassen. Diese Größe wäre für die wachsende Gemeinde geeignet, so Braun.

Eine solche Fläche am passenden Standort zu finden, ist in Weichering derzeit aber alles andere als einfach. Das weiß auch Bürgermeister Thomas Mack aus Erfahrung. Gemeinsam mit Gemeinderat und Verwaltung sucht er seit Jahren nach neuem Bauland. Die Probleme, auf die er dabei stößt, bekommen nun auch Csiki und Braun zu spüren. Denn viele Eigentümer wollen schlichtweg nicht verkaufen.

Dazu kommt die Problematik, dass der neue Wertstoffhof natürlich an einem geeigneten Standort entstehen soll. "Unser Wunsch wäre ein Areal zwischen den beiden Ortsteilen", so Mack. Also zwischen der Kerngemeinde und Lichtenau. Eine Verlegung in die Nähe der Osterfeldsiedlung hält der Rathauschef indes für keine gute Option - wegen der eher unübersichtlichen Ausfahrt auf die dortige Kreisstraße und die ohnehin schon schwierige Parkplatzsituation am Naherholungsgebiet. Eine gewissen Nähe zu Karlshuld - und in der Folge auch eine Mitnutzung durch die dortigen Bürger - hält Mack hingegen für unproblematisch. Für Csiki wäre das sogar die Wunschvorstellung. "Rein strategisch wäre eine Nähe zu Karlshuld interessant", sagt der Werkleiter.

Dass der neue Wertstoffhof nicht billig wird, steht bereits jetzt fest. Allein für den Bau veranschlagt Braun rund 150000 Euro, dazu käme dann noch der Preis für die Fläche, die Csiki auf jeden Fall erwerben will. Zum Vergleich: Die jetzige Einrichtung in Weichering, die 1999 entstanden ist, hat damals umgerechnet etwa 90000 Euro verschlungen. Eine Steigerung, die vor allem den rasant wachsenden Baupreisen geschuldet sei, erklärt der Fachmann. Dennoch halten Csiki und Co. - und auch die Landkreisspitze - an ihrem Grundsatz fest, in jeder der 18 Gemeinden in Neuburg-Schrobenhausen eine Sammelstelle für Wertstoffe zu bieten. Dort können die Bürger verwertbaren Müll sowie Sperrmüll und Bauschutt abgeben. "Diese Ressourcen wollen wir nicht verschwenden", betont der Werkleiter, der in Neuburg-Schrobenhausen ein funktionierendes System sieht.

Stefan Janda