Langenmosen
Wertvoller Beitrag zum Schutz der Wiesenbrüter

Elektrozaun hält bei Langenmosen die natürlichen Feinde der Tiere ab

19.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:02 Uhr
Der Große Brachvogel ist selten geworden: Landwirte und Naturschützer setzen sich gemeinschaftlich für das Überleben der Wiesenbrüter ein. In Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz, der Naturschutzwacht und der Wasserwacht wurde der Zaun in Langenmosen vor der Ankunft der Tiere aufgestellt. −Foto: Horst Schwark/Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

Langenmosen/Neuburg (DK) Der Große Brachvogel ist ein stark bedrohter Wiesenbrüter, der weite und offene und vor allem feuchte Wiesenflächen zur Aufzucht seiner Jungen benötigt.

Durch den starken Rückgang von Grünland ist die Brut des Brachvogels allerdings stark gefährdet. Aus diesem Grund hat sich der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen dazu entschlossen, einen Zaun zum Schutz aufzustellen.

Seit 2016 wird auf einer Fläche von mehr als fünf Hektar bei Langenmosen durch den Einsatz eines Elektrozauns der Bruterfolg des Großen Brachvogels gewährleistet. In Zusammenarbeit mit dem Bund Naturschutz, dem Landesbund für Vogelschutz, der Naturschutzwacht und der Wasserwacht wurde der Zaun vor der Ankunft der Tiere aufgestellt und blieb bis zum Flüggewerden der Jungtiere Anfang Juli stehen. In dieser Zeit wurde er dreimal wöchentlich kontrolliert. Durch den Zaun werden die natürlichen Feinde wie etwa Fuchs, Marder oder Hermelin abgewehrt, eine ungestörte Aufzucht der Jungen wird dadurch möglich. Die Maßnahme half in diesem Jahr drei Brutpaaren. Vor dem Hintergrund, dass es bei der jüngsten Kartierung nur 13 Brutpaare im Donaumoos gab, stellt dies einen riesengroßen Erfolg dar. Und deshalb findet die Schutzmaßnahme auch im nächsten Jahr wieder statt, um dieser typischen Art des Donaumooses zu helfen.

Möglichkeiten dem Brachvogel und anderen Wiesenbrütern zu helfen gibt es einige. So ist neben dem Erhalt und der Entwicklung von extensivem Grünland auch die angepasste, förderfähige Bewirtschaftung von Bedeutung. Interessierte Landwirte können auf Basis des Vertragsnaturschutzprogramms helfen, die Situation für die Wiesenbrüter zu entspannen. Bei einem vereinbarten Schnittzeitpunkt ab 15. Juni und dem Verzicht auf Düngung und chemischen Pflanzenschutz werden beispielsweise mindestens 470 Euro pro Hektar und Jahr zusätzlich zu den Flächenprämien ausbezahlt. Wer sich in Wiesenbrütergebieten an das Wegegebot hält und Hunde an der Leine führt, trägt wesentlich dazu bei, dass die Vögel bei der Aufzucht nicht gestört werden. Die Untere Naturschutzbehörde bedankt sich bei den Helfern für ihr Engagement beim Aufbau sowie der Betreuung der Anlage und bei den betroffenen Landwirten für deren Unterstützung.