Burgheim
Wer fordert den Rathauschef?

In Burgheim ist außer Amtsinhaber Michael Böhm noch kein Bürgermeisterkandidat in Sicht - FW überlegen

22.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:20 Uhr
Kommt es wieder zum Duell? Bürgermeister Michael Böhm (oben) tritt in Burgheim wieder an, FW-Mann Helmut Meier überlegt noch. −Foto: Janda/Schmitt

Burgheim (DK) Wird es ein Alleingang oder findest sich noch ein zweiter Anwärter auf den Bürgermeisterposten in Burgheim? Derzeit ist außer Amtsinhaber Michael Böhm von der CSU kein Bewerber in Sicht. Die Freien Wähler schließen allerdings nicht aus, dass sie einen eigenen Kandidaten ins Rennen schicken.

Eine Wahl ohne Wahlkampf? Die käme Michael Böhm gar nicht so ungelegen. "Ich wäre froh, wenn ich einfach kontinuierlich weiterarbeiten könnte", erklärt der Burgheimer Bürgermeister, wie seine Wunschvorstellung vom Urnengang in knapp einem Jahr aussehen würde. Das hat weniger mit der Furcht vor einem starken Mitbewerber zu tun, sondern vielmehr mit den anstehenden Aufgaben der Gemeinde. "Wir haben derzeit zum Zurücklehnen ohnehin kaum Zeit, daher weiß ich gar nicht, wann ich noch Wahlkampf machen sollte", erklärt der 52-Jährige.

Zwar hat Böhm bereits seine Bereitschaft zu einer weiteren Amtszeit - es wäre seine zweite - signalisiert. Und auch seine CSU hat sich intern schon darauf geeinigt, ihn wieder als Kandidaten zu nominieren, wie der Ortsvorsitzende Alexander Höger bestätigt. Ins Grübeln kommt der Rathauschef angesichts der vielen Arbeit aber schon auch. "Ich denke natürlich darüber nach, denn ich hate ja vorher auch einen schönen Beruf", sagt der frühere Polizist, für den aufhören aber trotzdem nicht infragekommt. "Das wäre unfair", sagt er. "Wir haben so viel angefangen, was jetzt erst anläuft." Entscheidend für diesen stetigen Fortschritt ist in seinen Augen auch das gute Miteinander im Marktgemeinderat.

Diesen Eindruck bestätigen die Vertreter der übrigen Parteien. Sowohl die SPD als auch die Jungen Bürger Biding werden daher aller Voraussicht nach auf einen eigenen Kandidaten verzichten. "Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden", erklärt SPD-Chef und -Gemeinderat Horst Wittmann, der sich nicht vorstellen kann, mit einem eigenen Bewerber anzutreten. Der Entscheidung der Mitglieder will er damit aber nicht vorgreifen, "noch ist also alles offen", sagt er. Genau so sieht es auch Manfred Meier, einziger Marktrat der JBB. "Im Herbst wird es einen Beschluss geben, ich halte einen Kandidaten aber für unwahrscheinlich", sagt er und schließt eine Bewerbung für sich selbst aus.

Noch offen ist diese Frage auch bei en Freien Wählern, bei denen allerdings schon eine gewisse Bereitschaft herauszuhören ist. "Als zweitgrößte Fraktion im Marktgemeinderat sollten wir schon den Anspruch haben, einen Kandidaten aufzustellen", erklärt Klaus Rössler als Vorsitzender des Ortsverbands. Gespräche über dieses Thema hat es seinen Worten zufolge ebenfalls bereits gegeben, allerdings noch ohne konkretes Ergebnis. Rössler spricht von einem längeren Prozess, der gerade richtig am Laufen sei. "Darüber werden wir wohl im Herbst entscheiden", erklärt er.

Dabei ist nicht auszuschließen, dass der Kandidat erneut Helmut Meier heißen wird. Der Banker hatte sich bereits vor fünf Jahren um die Nachfolge des langjährigen FW-Rathauschefs Albin Kaufmann beworben, war aber denkbar knapp gescheitert. Gerade mal 70 Stimmen trennten ihn am Ende von Wahlsieger Michael Böhm. "Ich sage jetzt nicht, dass ich es auf keinen Fall mache", erklärt Meier, der schon seit Wochen immer wieder von Bürgern angesprochen wird. "Viele sagen, dass ich es wieder machen soll", erklärt er. Daher werde er sehr wohl darüber nachdenken.

Egal wie seine Entscheidung ausfällt: Ganz ohne Wahlkampf werden die nächsten Monate für Michael Böhm nicht ablaufen. Dass der Burgheimer Bürgermeister ein Mandat im Kreistag anstrebt, gilt längst nicht mehr als Geheimnis. Hinter den Kulissen wird Böhm sogar schon für manchen Posten gehandelt.

Stefan Janda