Neuburg
Was steckt wohl dahinter?

Kerstin und Sepp Egerer zeigen in Kinofilm "Momentaufnahmen" neue Einblicke in die Stadt Neuburg

17.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:41 Uhr
Katrin Kretzmann
Wollen mit ihrem Film "Momentaufnahmen" neue Facetten der Stadt Neuburg zeigen: Kerstin und Sepp Egerer. −Foto: Kretzmann

Neuburg (DK) Kerstin und Sepp Egerer sind unter die Filmemacher gegangen: Ab Sonntag läuft ihr Lokalstreifen "Momentaufnahmen" im Neuburger Kinopalast. Doch es ist nicht etwa ein neues Kabarett-Stück, das als Film über die Leinwand flimmert. In rund 60 Minuten geben die beiden Einblicke hinter so manche Fassade - von geheimnisvollen Türen über Vereine bis hin zu Persönlichkeiten der Stadt.

Wie kann man Neuburg erlebbar machen? Was steckt hinter so manch verborgener Tür? Was treiben eigentlich die hiesigen Vereine? Und wie tickt ein Neuburger, der den meisten doch eher durch öffentliche Auftritte bekannt ist, eigentlich privat? Mit all diesen Fragen haben sich Sepp und Kerstin Egerer beschäftigt und sind schließlich auf die Idee gekommen, das Ganze doch in einem Film zu verpacken. "Eine Intention den Film zu machen, war einfach dieser Türöffnergedanke", erzählt Kerstin Egerer. "Besonders die Frage: Was steckt eigentlich dahinter?"

Und genau dieser Gedanke wird bereits im ersten Teil des Films aufgegriffen, in dem Sepp Egerer vor einer alten Holztür in der Neuburger Altstadt steht. Wo genau sich diese Tür befindet, soll an dieser Stelle noch geheim bleiben. Mit dem Mikrofon in der Hand spaziert Egerer durch die einzelnen Räume und malt sich dabei auch aus, wer hier früher wohl gelebt hat und wie es denn wäre, hier selbst einzuziehen. In der nächsten Sequenz steht dann Stadtpressesprecher Bernhard Mahler in den alten Gemäuern und erklärt Egerer schließlich, welche Geschichte nun hinter dieser Tür steckt.

Die Frage "Was steckt dahinter?" bezieht sich auch auf einen weiteren Schauplatz des Films. Es geht um das Neuburger Schlossfest, genauer gesagt um ein besonderes Spiel, das seit jeher vor den Toren des Schlosses seinen festen Platz hat: das Mäuseroulette. Im Film erklärt der künftige Landtagsabgeordnete Matthias Enghuber - in typischem Schlossfestgewand - wie das Roulette eigentlich funktioniert und was dahinter steckt. Um dem Ganzen noch etwas mehr "Realität" einzuhauchen und das Vorgehen noch anschaulicher zu erklären, schlüpfen sowohl Sepp Egerer als auch der Politiker in die Rolle der Maus.

Eine weitere Idee, die hinter dem Film steckt, war es mit Menschen zu sprechen, die die meisten Neuburger nur aus der Öffentlichkeit kennen. So sitzt Sepp Egerer mit Moderator Klaus Benz vor der Kahlhofkapelle . Dabei gibt der Neuburger Einblicke in sein Privatleben, erzählt von Momenten, als es das Schicksal nicht gut mit ihm meinte und der Geburt seines Enkelkindes, die ihn schließlich wieder lachen ließ. Am Ende des Gesprächs verrät Benz auch, wie lange er noch "eine Rampensau" in Neuburg bleiben will.

Eine weitere Rubrik des Films trägt den Titel "Mittendrin". Wieder geht es um eine Tür. Hinter dieser verbirgt sich ein Neuburger Verein, dessen Hochsaison bald wieder startet: die Burgfunken. Kerstin und Sepp Egerer wollten hinter die Kulissen der Truppe blicken und einfach mal sehen, "was die denn da eigentlich in der Turnhalle so alles treiben". In einem Interview mit Showteiltrainer Dominik Weiss erfährt Kerstin Egerer, warum bei den Burgfunken das ganze Jahr über Fasching ist und wie man eigentlich Faschingsprinzessin wird. Schließlich geht es auch in die Praxis und für die beiden Komiker stehen Aufwärmtraining und Hebefiguren auf dem Programm. "Ich kann nicht mehr", sagt Sepp Egerer am Ende und streckt sein knallrotes und verschwitztes Gesicht in die Kamera.

Im Mai haben die Beiden mit den Dreharbeiten begonnen. Für die Egerers war das Produzieren eines Films völliges Neuland und es "steckt wahnsinnig viel Arbeit drin". Schon jetzt haben sie aber Ideen für eine Fortsetzung, "doch wir warten jetzt erst einmal ab, wie er den Leuten gefällt, wie die Resonanz ist, und dann schauen wir weiter", sagt Kerstin. Wenn es gut läuft, soll jedes Quartal ein neuer Streifen erscheinen. Einige Rubriken sollen sich dann auch wiederholen, wie zum Beispiel die Türen, das "Mittendrin" oder auch Interviews mit stadtbekannten Persönlichkeiten. "Irgendwann gibt es sie nicht mehr und so kann man Momente mit ihnen einfach festhalten", sagt Sepp.

Die Premiere von "Momentaufnahmen" ist an diesem Sonntag, 21. Oktober, um 19.01 Uhr (sic!) im Neuburger Kinopalast. Anschließend wir der Film täglich um dieselbe Zeit zu sehen sein, "und dann schauen wir mal, wie es weitergeht", sagt Kerstin.

Katrin Kretzmann