Neuburg
Von Ballett bis Breakdance

Dutzende Kinder und Jugendliche beweisen beim Festival der Tanzschule Taktgefühl ihr Können

23.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:28 Uhr
Herzig im Tütü: So schön ist kreatives Kinderballett, wenn Nicole Hilzinger die Kleinen trainiert (oben). Faszinierende Körperbeherrschung zeigten die Breakdancer, darunter Stiven Kukovec (links). Mit der längsten Choreografie im Tanzfestival erfreuten die neun- bis elfjährigen Dance4Kids von Nicole Weißenburger (rechts). −Foto: Hammerl

Neuburg (DK) Geheimnisvolle Lichter hüpfen in rasantem Tempo über die stockfinstere Bühne des Stadttheaters. Mit dem kurzen, aber knackigen Jumpstyle-Intro von Nicole Urich und Sophie Gietl auf Musik von Julian Gramlich beginnt das Tanzfestival der Tanzschule Taktgefühl.

Insgesamt rund 90 Kinder und Jugendliche zeigen dann, teils mit ihren Trainern, in weiteren zehn Darbietungen, was sie in den verschiedenen Gruppen der Tanzschule gelernt haben und wie groß die Vielfalt ist. Von klassischem Ballett über Paartanz, modernen Kindertanz und kreativem Kinder-Ballett bis zu Breakdance und Hip Hop reicht daher auch das Programm, durch das Bernhard Gems routiniert leitet. Er hat die vier Paare trainiert, die Rhythmik bei Rumba, Jive, Cha Cha Cha und Samba beweisen sowie Schwung bei Wiener und beim Langsamem Walzer, und dabei so richtig Lust auf einen Grundkurs in Standard- und Lateinamerikanischen Tänzen machen.

Herzallerliebst sind die von Maximiliane Bauer trainierten acht- bis zehnjährigen Mädels im klassischen Ballett, die in ihren weißen Tüllröckchen mit blauen und roten Oberteilen über die Bühne schweben und dabei besonders mit dem romantischen "Blumenwalzer" aus Tschaikowskis "Nussknacker" punkten. Sportlich sind die Dance4Kids von Nicole Weißenburger, die in zwei Gruppen von sieben bis acht und von zehn bis 16 Jahren eine akrobatisch-gymnastisch anmutende Choreografie zeigen. Ein buntes Bild geben die Sechs- bis Achtjährigen im Kreativen KinderBallett mit Trainerin Nicole Hilzinger, die sich immer wieder zu Mühlenfiguren zusammenfinden, mal zu zweit, mal zu viert, mal alle zwölf. Dann wird es wieder dunkel für die Jumpstyle-Gruppe um Nicole Urich und Jacqueline Heidner, die an Schuhen, Händen, Armen und im Gesicht leuchtende Schwarzlichtfarbe beziehungsweise Bänder trugen, die rote, grüne, gelbe, violette und blaue Punkte oder Linien über die finstere Bühne wirbeln lassen.

Mutig zeigen sich die jungen Breakdancer, die ihren ersten fetzig-akrobatischen Auftritt hinlegen, wie Gems verrät und dafür einen Extraapplaus wünscht - den die Tänzer mit Trainer Daniel Ebert natürlich auch erhalten, ehe sie die Bühne für Nicole Weißenburger und die Neun- bis Elfjährigen von Dance4Kids freimachen. Sie zeigen die "längste Choreografie, die wir je hatten", tanzen mal lebhaft, mal gefühlvoll zu insgesamt drei Musikstücken. Höhepunkt und Abschluss des gut eineinhalbstündigen Tanzfestivals ist stets die Hip Hop-Show, bestehend aus zehn- bis 18-jährigen Tänzern in zwei Gruppen, und dem atemberaubenden Solo von Trainer Stiven Kukovec, der "schon zum Inventar der Tanzschule gehört", wie Gems anmerkt. Stiven versteht es, seine Muskeln und Glieder auf höchst faszinierende Weise vom Rhythmus der Musik bewegen zu lassen - so wirkt es jedenfalls.
Die Gesamtleitung hat Stefanie Gramlich, die Technik bedienen Julian Gramlich und Mario Liesler.

Andrea Hammerl