Walda
Ungewöhnliche Auszeit

Familie reist mit zwei Eseln von Nürnberg nach Südtirol - zu Fuß mit Zelt und Isomatten

17.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Flauschige Reisebegleiter: Christine, Jörn und Sohn Benedikt mit den beiden Eseln Mitsos (links) und Lenz. −Foto: Budke

Walda/Schorn (hbu) Eine außergewöhnliche Wandergruppe ist zwischen Ehekirchen und Pöttmes unterwegs gewesen.

Auf dem viel genutzten Rad- und Wanderweg zwischen dem Moosweg in Walda und Schloss Schorn schaute mancher Radler recht erstaunt, als Christine und Jörg die Esel Mitsos und Lenz am Strick führten, während der fünfjährige Sohn Benedikt nebenher lief. Das Gepäck auf den Grautieren wies darauf hin, dass es sich hier nicht um einen gemütlichen Spaziergang handelte, und so war es auch.

Die Familie hat sich eine zweimonatige Auszeit genommen und ist von ihrer Heimat in Nürnberg auf dem Weg nach St. Pauls in Südtirol. Zuerst sei die Überlegung gewesen, mit dem Wohnmobil zu fahren, aber, so erzählt Christine, "da ist man immer so in seinem Mikrokosmos und lernt nicht so leicht Leute kennen". Dann fügt sie schmunzelnd hinzu: "Das ist jetzt anders. " Klar, denn die Gruppe fällt natürlich auf. Mit Zelt, Isomatten, wetterfesten Gepäckrollen und einem eigens für Benedikt gebauten Sitz sind die beiden Esel beladen.

Mitsos und Lenz nutzen die kleine Pause, um am Wegesrand zu grasen. Aber sonst laufen sie brav mit. Mit Benedikt ist es ähnlich: Der Fünfjährige setzt sich direkt auf den Weg und spielt mit den Steinen. Ganz pfiffig meint er auf die Frage nach seinem Namen "Benedikt Müde Beine" und so heben seine Eltern ihn am Ende der Pause in den Sitz auf Mitsos' Rücken. Da thront der muntere Junge, streichelt den hellgrauen Hals und macht es sich gemütlich. Abends sucht die kleine Gruppe stets eine Unterkunft in einem Reiter- oder Bauernhof, damit die Tiere fressen können.

Eigens für die Reise wurden die Esel angeschafft, berichtet Jörg und eigentlich sei der Plan, die grauen Gesellen später wieder zu verkaufen - es ist wohl nicht leicht, in Nürnberg eine passende Unterkunft zu finden. Christine lächelt und schränkt ein: "Na, da müssen wir mal schauen. "