Neuburg (r) Auch nach der Verhaftung des 47-jährigen Chefarztes ist der Betrieb in der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie im Neuburger Krankenhaus "voll gewährleistet".
Das versichert Geschäftsführerin Ulrike Kömpe. Die Interimsleitung mit Dr. Bernhard Getz, Dr. Michael Stolz und Oberärztin Justina Domarkaite sowie drei weiteren Fach- und Assistenzärzten sichere die Versorgung aller Patientinnen.
Der Krankenhausträger suche bereits intensiv nach einem neuen Chefarzt. Die Trennung von dem bisherigen Chef ist vollzogen, der 47-jährige Mediziner arbeitet nicht mehr in den Neuburger Kliniken. Den Aufhebungsvertrag hatte er bereits vor dem Wirbel um seine Festnahme unterzeichnet. Wie berichtet, war der Gynäkologe für mehrere Tage wegen Betrugsverdacht und Fluchtgefahr bis Montag in U-Haft genommen worden. Er hatte sich nach Feststellung der Staatsanwaltschaft in mehreren Fällen Geldbeträge ausgeliehen und nicht beziehungsweise verspätet zurückgezahlt. Auch Arztkollegen hatte er um Geld gebeten, unter anderem auch von einem Neuburger Unternehmer - in diesem Fall ohne Erfolg.
Die Affäre hatte Kreise gezogen, nachdem der Syrer von Neuburger Polizeibeamten während des Dienstes im Krankenhaus festgenommen und abgeführt worden war. An seiner ärztlichen Legitimation gebe es "keinerlei Zweifel", so Geschäftsführerin Ulrike Kömpe. Die Klinik habe 2015 vor seiner Einstellung Führungszeugnis und Zulassungen geprüft und für in Ordnung befunden. Der Gynäkologe habe Zeugnisse aus Syrien und Deutschland. Der Doktortitel von der Universität Petersburg sei korrekt.
