Neuburg
Schluss mit der Vakanz

Andreas Neumerkel wird bei feierlichem Gottesdienst in sein Amt als neuer Pfarrer der Apostelkirche eingeführt

24.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:27 Uhr
Katrin Kretzmann
In der bis zum letzten Platz gefüllten Apostelkirche wurde Pfarrer Andreas Neumerkel (rechts) feierlich in das Amt eingeführt. Neumerkels neunjähriger Sohn Alexander wurde ebenfalls begrüßt und bekam von der Kirchengemeinde ein Willkommensgeschenk überreicht. −Foto: Kretzmann

Neuburg (DK) Nachdem das Pfarrerehepaar Johannes de Fallois und Anne Stempel-de Fallois nach Mailand gegangen war, war die Neuburger Apostelkirche über ein Jahr ohne Oberhaupt.

Doch ein Nachfolger ist gefunden: Andreas Neumerkel. Der 42-Jährige übernimmt nach seinem Dienst in der fränkischen Gemeinde Ipsheim das Amt in Neuburg. Am Sonntag wurde er feierlich in der bis zum letzten Platz besetzten Apostelkirche mit einem feierlichen Gottesdienst als neuer Pfarrer eingeführt.

Zahlreiche Würdenträger aus der evangelischen und katholischen Kirche in Neuburg und den Gemeinden, darunter auch Stadtpfarrer Herbert Kohler in ökumenischer Verbundenheit, füllten die Bänke des Gotteshauses. Vertreter der hiesigen Politik fanden den Weg in die Apostelkirche, etwa Neuburgs Dritter Bürgermeister Johann Habermeyer und stellvertretende Landrätin Sabine Schneider. Die Kinder des evangelischen Kindergartens sangen "Gottes Liebe ist wie die Sonne" und hielten dabei eine selbstgebastelte Sonne aus Pappe in den Händen. Zur Belohnung gab es vom begeisterten Neumerkel Süßigkeiten. Dekan Thomas Schwarz sprach den Vertretern, die die Zeit ohne Oberhaupt überbrückten, seinen Dank aus. Ebenso Pfarrer Jürgen Bogenreuther, der dafür sorgte, dass überhaupt Gottesdienste stattfinden konnten. "Nach über einem Jahr ist nun Schluss mit der Vakanz und es brennt wieder Licht im Pfarrhaus", sagte Dekan Schwarz.

Bevor nach Lesungen und Gesängen der große Höhepunkt des Festgottesdienstes folgte - das Gebet mit Handauflegung durch Pfarrer Jürgen Bogenreuther, Dekan Schwarz, Militärpfarrer Gunter Wiendl Prädikant Bernahrd Daußend, Diakon Hubert Seitle sowie Diakonin Simone Scheffels - bat Dekan Schwarz einen besonderen Gast in den Reihen zu sich: Neumerkels neunjährigen Sohn Alexander. Als Willkommensgeschenk gab es für ihn eine kleine Schachtel. "Darin ist eine Uhr, damit du deinem Vater sagen kannst, wann er zu dir nach Hause kommen soll", sagte Schwarz.

Mit 14 Jahren wollte der gebürtige Franke Neumerkel eigentlich Astronom werden, die Unendlichkeit des Universums und damit auch die Existenz Gottes verstehen. Doch zwei Jahre später laß er an einem Flußufer der Regnitz in Nürnberg immer wieder das Evangelium. Dann machte es Klick und Neumerkel beschloss, Pfarrer zu werden - denn das Wort Gottes zu verkünden war sein Ziel.

Neumerkel und sein Sohn Alexander haben sich mittlerweile gut in der Ottheinrichstadt eingelebt. "Mein Bestreben war es schon immer, südlich der Donau zu leben", sagte der Naturliebhaber in einem Gespräch mit unserer Zeitung. "Wir waren beide sofort begeistert von der Stadt und auch vom Charme des Pfarrhauses mit den tollen blauen Fensterläden und dem kleinen Garten. " Vor allem die Ruhe sei ein großer Pluspunkt, war in Ipsheim doch das Pfarrhaus direkt an einer Bundesstraße gelegen. Der 42-Jährige betreut nun 3000 Mitglieder der Apostelgemeinde. Große Projekte sind neben dem Vorantreiben der Jugendarbeit auch der Bau eines neuen Gemeindehauses. "Es gibt viel zu tun, aber ich freue mich auf das, was kommt. "

Katrin Kretzmann