Neuburg
SPD sieht sich gerüstet für den Wahlkampf

Die Schlappe der Bayern-Wahl ist abgehakt - Neue Kandidaten für Stadtrat und Kreistag 2020

09.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:04 Uhr
MdB Michael Schrodi (links) und Werner Widuckel (rechts) ehrten langjährige Parteimitglieder. −Foto: R. Hamp

Neuburg (rhp) Der Neuburger SPD-Ortsvorsitzende Heinz Schafferhans konnte in der Gaststätte Rennbahn zur Feier mit den knapp 30 Genossen auch Michael Schrodi (MdB), die stellvertretende Landrätin Sabine Schneider und den SPD-Kreisverbandsvorsitzenden Werner Widuckel begrüßen.

"Wir sind da und haben keinen Grund uns zu verstecken". Kämpferisch und sachlich ging Werner Widuckel auf die Situation der SPD und auf seine Landratskandidatur ein. Zwei Ziele seien vordringlich, so der Redner, der Klimawandel und der Weltfriede. Das wärmste Jahr oder auch die verheerenden Brände in Kalifornien zeugten von einer dramatischen Klima-Erwärmung. Das schaffe Ungerechtigkeit, weil die Reichen - "die ziehen halt woanders hin" - die negativen Entwicklungen leichter verkraften können als die Armen oder gar die Menschen in den Entwicklungsländern.

Beim sogenannten Klimagipfel in Kattowitz aber habe Deutschland nichts an Ideen anzubieten. "Wir stehen dort nackt da", so Widuckel. Auch die Aufrüstungsspirale drehe sich wieder. "Es wird wieder mehr Geld fürs Töten ausgegeben". Dagegen müsse sich die SPD als Friedenspartei profilieren. Zwar sei das schlechte Abschneiden der Partei bei den Landtagswahlen auch für Werner Widuckel ein Schlag ins Kontor gewesen, doch Rückschläge habe sie in der Geschichte schon öfter hinnehmen müssen. Rückschläge seien aber kein Grund sich zu verstecken. Seine Kandidatur zum Landrat habe er sich reiflich überlegt und mit der Kreistagsfraktion der SPD lange diskutiert. Jetzt freue er sich auf den Wahlkampf.

Auch der Bundestagsabgeordnete Michael Schrodi ging auf die Wahlschlappe ein und forderte vor allem von der Bundespartei und der SPD-Fraktion im Bundestag mehr Engagement. Er bescheinigte der Fraktion zwar gute Arbeit aber "das alleine genügt nicht, wir müssen Zeichen setzen, laut werden und die Union vorführen", so sein Credo. Allerdings sei die Neuaufstellung der Partei nicht nur ein Marathonlauf, sie sei ein Ironman. Die Partei müsse deutliche Themen setzen. Gute Schulen sei so ein Thema. Diese seien heute noch in der "Kreidezeit", weshalb auch der Digitalpakt mit den Ländern überfällig wäre. Dabei müsse der Einfluss des Bundes zumindest soweit gehen, dass die Länder nicht eigene Mittel kürzen, wenn der Bund hilft, wie das in Bayern schon geschehen sei.

In seinem Jahresbericht verwies Ortsvorsitzender Heinz Schafferhans auf vier Mitgliederversammlungen und die Arbeit im Stadtrat hin. Ein Schwerpunkt sei die prekäre finanzielle Situation der Stadtwerke gewesen, ein weiterer die Landtags- und Bezirkstagswahlen. Das Ergebnis sei miserabel gewesen, trotz allen Einsatzes von Landtagskandidat Andreas Fischer und der Partei, wofür er allen Helfern und dem Kandidaten dankte. "Der Ortsverein funktioniert und wir werden zur Kommunalwahl wieder mit kompetenten Kandidaten antreten", so Heinz Schafferhans.

Sehr erfolgreich sei wieder der Jazz-Frühschoppen gewesen, weniger dagegen das Kinderfest, das man aber wahrscheinlich auch 2019 nochmal veranstalten möchte. Zu den Anfang nächsten Jahres stattfindenden Neuwahlen werde er wieder, nun zum dritten Mal, als Vorsitzender kandidieren. Zu seiner ersten Wahl vor vier Jahren habe er sich vorgenommen, stabile Finanzen im Ortsverein zu erreichen. Das sei ihm, vor allem dank des umsichtigen Kassiers Robert Haack, auch gelungen.

Zu den Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft konnten nur neun der 21 zu ehrenden Mitglieder erscheinen. Höhepunkt dabei war die Ehrung für die Künstlerin und Organisatorin der Neuburger Hutschau Ute Patel-Mißfeldt, die 1968 in die Partei eintrat, also seit nunmehr 50 Jahren dabei ist. Werner Widuckel ehrte ferner Birgit Glasenapp (fünf Jahre Mitglied), Ralph Bartoschek, Robert Haack, Anna Kleimeier, Ingrid Schafferhans, Sabine Schneider (zehn Jahre), Roland Angerer (15 Jahre), Andreas Albrecht, Jürgen Cleve, Jakob Licht, Renate Kettner (20 Jahre), Erika Schrör, Willi Schrör, Karl Johann Waigl (30 Jahre), Harald Geck, Hildegard Katzki, Klaus Schrotthofer, Gerd Stoll (35 Jahre) und Karl Heinz Katzki (40 Jahre).