Neuburg
Begegnung mit Starvisagisten

Horst Kirchberger als Gast eines Kamingesprächs im Golfclub

13.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr
Visagist Horst Kirchberger hatte jede Menge Tipps für die Damen des Golfclubs, abschließend schminkte er dann noch drei Freiwillige. −Foto: Hammerl

Rohrenfeld (ahl) Mit dem Visagisten Horst Kirchberger als Gast des vierten Kamingesprächs landete Rita Schmidt, Ladiescaptain des Wittelsbacher Golfclubs, einen Volltreffer. Die Fragen an den international bekannten Starvisagisten, der unter anderem schon in Mailand, New York und Paris gearbeitet hat, rissen nicht ab.

Welche Frauen er schon geschminkt habe, wollten die Golfclub-Ladies wissen, worauf er kurz und prägnant antwortete: "Alle". Da kam prompt die Frage, wer aus seiner Sicht die Allerschönste sei, was er relativ diplomatisch beantwortete und von Models vergangener Zeiten schwärmte, so von Eva Malmström, die er als unglaublich schön bezeichnete, aber dann auch Nadja Auermann nannte, die einen Kartoffelsack so präsentieren könne, "als wär's ein Abendkleid".

 

Wie er als Mann zur Kosmetik gekommen sei? Make-Up sei letztlich Malerei, antwortete Kirchberger. Er habe schon im kirchlichen Kindergarten gern gemalt, was von den Klosterschwestern auch sehr gefördert worden sei. Dann erzählte er höchst unterhaltsam seinen Werdegang, angefangen vom abgebrochenen Gymnasium - weil er "eine Null in Mathe und Naturwissenschaften war" und für die angestrebte Ausbildung zum Maskenbildner kein Abitur notwendig war. Voraussetzung war vielmehr eine Friseurlehre, die er in München bei einem Starfriseur absolvierte. "Das Handwerk wird in Deutschland so abgebügelt", monierte er, "dabei geht es ohne solides Handwerk nicht". Von dort ging es zum Fernsehen, wo er die Ausbildung zum Maskenbildner erhielt. Nach dem Abschluss machte er sich sofort selbstständig, was er rückblickend als "großes Glück" wertete, da er somit nicht industriegeprägt worden sei, sondern sich frei entfalten konnte. Was ihn für ein Filmprojekt für vier Monate nach Rom führte, wo er - ohne zunächst Anschlussarbeit zu haben - für ein ganzes Jahr blieb, denn "Italien war für mich ein positiver Kulturschock". Seine Karriere entwickelte sich über Mundpropaganda, er sei weitergereicht worden, berichtete er. Kritisch äußerte er zu dem aktuellen Trend der Gleichmacherei, für den er auch das Internet verantwortlich machte und der in den USA besonders ausgeprägt sei. Ziel des Visagisten sei es, Gesichter zu idealisieren. Wie das in der Praxis aussieht, zeigte er anschließend an drei Damen, die sich als Models bereiterklärten.