Burgheim (DK) Die Entwicklung am "Gänsweiher" in Burgheim geht voran: Die Gemeinde will den Bach nicht nur ökologisch aufwerten, sondern auch ein kleines Naherholungsgebiet schaffen. Zudem sollen dadurch an zwei Stellen Retentionsflächen und ein natürlicher Sandfang entstehen. Das Projekt soll der Natur und dem Hochwasserschutz dienen.
Einerseits war es eine notwendige Sache, um den ökologischen Wert des Leitenbachs, der derzeit eher schlecht eingestuft wird, wiederherzustellen. Andererseits wollte man konkrete Maßnahmen im eigenen Ort in die Wege leiten um zu zeigen: Es geht auch ohne Flutpolder. "Unsere Erkenntnis: Wir versuchen dezentrale Lösungen umzusetzen", berichtet Bürgermeister Michael Böhm.
Gerade wenn nach starken Regenfällen Hochwasser ist, habe es am Leitenbach auch oft Probleme mit Niederschlagswasser gegeben. Nun könne man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, freut sich Böhm: Nicht nur, dass man als Gemeinde ein Gewässer renaturieren und so etwas für die Natur und die Menschen tun könne, "wir leisten damit auch einen wirksamen Beitrag zum Hochwasserschutz".
Durch die Maßnahme, die insgesamt rund 115000 Euro kosten soll und mit 73000 Euro gefördert wird, entstehen Retentionsräume von insgesamt 1400 Kubikmeter. "Jenseits der Bahnlinie werden die Sedimente abgefangen", erklärt Böhm. Und der Rückhaltebereich für das Wasser sollte dem Bürgermeister zufolge "eine deutliche Entlastung" bringen.
Und warum bringt das Ganze etwas für die Menschen? "Das Ganze soll ein Gesicht kriegen", so Bürgermeister Böhm. Dazu werde man Bäume dort erhalten, wo es irgendwie geht, neue Pflanzen, wo es nötig ist.
Es sollen, so die Planungen des beauftragten Schrobenhausener Büros Ecker, Tritt- und Sitzsteine in den Bach gelegt, Fischwasserbereiche geschaffen und Sitzsteine und Stämme zum Balancieren aufgestellt werden. "Es geht um ein ,Grün in der Stadt'", erklärt Böhm. Man wolle die "grüne Lunge erhalten und ausbauen". Im Vorfeld habe es auch eine Bürgerbeteiligung an den Planungen gegeben, aus der Vorschläge kamen und aufgegriffen wurden.
Die Maßnahme soll nach den Worten von Bürgermeister Böhm auch eines ganz besonders zeigen: "Wir reden nicht nur über Hochwasserschutz und diese Dinge, sondern wir handeln auch." Das Bauvorhaben am Leitenbach soll bis Frühjahr 2019 abgeschlossen sein.
Marco Schneider
