Bergheim
Neues Sicherheitssystem an Staustufe

Vorrichtung für Extrem-Hochwasser: Montage mit Hilfe eines Autokrans

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Mit einem an einem Autokran schwebenden Tragekorb bringen Monteure die Ankerplatten für das neue Wehrhubsystem an der Staustufe Bergheim an. −Foto: Schneider

Bergheim (DK) Es sind wohl auch Lehren aus dem großen Pfingsthochwasser 1999, als das Nachbarkraftwerk Bittenbrunn voll lief und die Donau durch die Staustufe zunächst nicht mehr reguliert werden konnte: Dort ist ein zusätzliches Wehrhubsystem bereits nachgerüstet, nun wird es an der Bergheimer Staustufe eingebaut.

Ein 85 Meter großer Kranausleger ließ am Donnerstag an der Bergheimer Staufstufe einen Personenkorb an die Wehrhäuser herab, zwei Monteure brachten dort Ankerplatten für das neue Sicherheitssystem an. Pro Ankerplatte - zehn sind es insgesamt - sind die Monteure etwa eine Stunde beschäftigt. Die Geschwindigkeit an der ohnehin schon stark befahrenen und wegen der B16-Sperrung derzeit noch mehr frequentierten Staatsstraße wurde deswegen auf 30 km/h begrenzt.



Das Hubsystem kann im Notfall laut Konrad Zitzler von Uniper Kraftwerke innerhalb von 48 Stunden aufgebaut werden und ist dann einsatzbereit: Es ermöglicht, dass die Wehrtore selbst bei Ausfall aller Antriebe geöffnet werden können. Im Fall der Fälle können, so erläuterte es Pressesprecher Jan Kiver gestern beim Ortstermin, spezielle Hydralik-Hubzylinder die 70 Tonnen schweren Wehrtore so weit aus der Donau ziehen, dass ein kontrollierter Abfluss der Wassermassen möglich ist. Das sei aber nur notwendig, wenn gar nichts anderes mehr geht - "also wirklich nur im absoluten Notfall".

Marco Schneider