Bergheim
Neues Gewerbegebiet wird kleiner

Bergheimer Gemeinderat reduziert den Umfang deutlich - Klärungsbedarf mit der Diözese wegen Kirchensanierung

11.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Ein Lachgesicht fürs richtige Tempo: In Bergheim gibt es seit Langem zwei Messanlagen in der Staatsstraße 2214. Nun kommen laut Beschluss drei solche Geräte in der Attenfelder und der Egweiler Straße in Unterstall und der Eichstätter Straße in Bergheim dazu. Kostenpunkt: rund 8500 Euro. −Foto: Janda

Bergheim (sja) Das neue Gewerbegebiet in Bergheim wird deutlich kleiner als zunächst geplant. Darauf hat sich der Gemeinderat am Montagabend verständigt. Der Grund sind Bedenken mehrerer Fachstellen. Keine Probleme sieht das Gremium hingegen bei den Immissionen des Mobilfunkmasts in Unterstall.

Es ist beinahe eine Halbierung. Statt der eigentlich geplanten 9,2 Hektar Gewerbefläche westlich und östlich der Staatsstraße 2043 wird der Platz für Firmen in Bergheim nun wohl nur rund 5,3 Hektar umfassen. Das ist das Ergebnis der Abwägung im Gremium. Ausschlaggebend waren vor allem die Einwände einiger Behörden, die den Umgriff als zu umfassend angesehen hatten. Gleichzeitig wäre vor allem der östliche Bereich zu nah an bestehende Schutzgebiete gekommen, weshalb sich Bürgermeister Tobias gensberger (DG) und der Gemeinderat auf die kleinere Lösung ohne den Teil östlich der Staatsstraße einigten. Nötig ist das Gewerbegebiet, weil im bestehenden Areal Förchenau I schlichtweg kein Platz mehr für Unternehmen vorhanden ist. Es besteht also Zugzwang. Doch entschieden ist trotz des einstimmigen Beschlusses noch nichts. Nun geht die Änderung des Flächennutzungsplans in die zweite Auslegungs- und Anhörungsphase.

Durch den Mobilfunkmast auf dem Unterstaller Schützenheim hat sich die Strahlenbelastung dort minimal erhöht - dramatische Werte sind bei einer Messung allerdings nicht herausgekommen. Ganz im Gegenteil: Durch den Betrieb der Anlage liegen die Immissionen an der am stärksten betroffenen Messstelle in der Egweiler Straße bei gerade mal 8,4 Prozent der zulässigen Grenzwerte. Etwa 6,7 Prozent sind es in der Straße An der Wiege. Alle übrigen Messpunkte liegen unter einem Prozent, zum Teil hat sich die Belastung durch das verbesserte Mobilfunknetz sogar reduziert.

Auf einem guten Weg scheint ein Einheimischenmodell für die Vergabe von gemeindlichen Baugrundstücken zu sein. Einen Beschluss gab es am Montagabend zwar noch nicht, das Grundgerüst steht allerdings schon. Lediglich die Punkteverteilung steht noch zur Diskussion, vor allem soziale Aspekte und ehrenamtliche Tätigkeit der Interessenten sollen dabei eine größere Rolle spielen. Darüber machen sich die Gemeinderäte nun erneut Gedanken.

Keine weitere Diskussion soll es hingegen zu einem Straßennamen im neuen Baugebiet "Am Fährenweg" geben. Dort sollte die Erschließungsstraße laut Beschluss von 2016 Abt-Albert-Siebenhüter-Weg heißen. Doch das erschien einem Grundstückseigentümer zu kompliziert. Er bemängelte in einem Antrag, dass der Name am Telefon und auch beim Schreiben Potenzial für Fehler birgt. Sein Vorschlag, eine Umbenennung in Ahornweg, stieß hingegen im Gremium auf wenig Gegenliebe. Immerhin hatten sich die Räte damals bewusst für den Namen des gebürtigen Bergheimers, Ehrenbürgers und langjährigen Abts des österreichischen Stifts Lambach entschieden. Der Kompromiss sieht nun den Namen Abt-Albert-Straße vor, der übrigens vor zwei Jahren der erste Vorschlag war.

Kleine Unstimmigkeiten gibt es unterdessen mit der Diözese Eichstätt, weshalb ein klärendes Gespräch stattfinden soll. Auslöser ist ein Zuschussantrag für die geplante Innensanierung der Pfarrkirche in Bergheim. Rund 200000 Euro wird die Maßnahme kosten, zehn Prozent davon wünscht sich die Kirchenverwaltung von der Gemeinde. Doch die Räte sehen die Diözese stärker in der Pflicht und erwarten ein gewisses Entgegenkommen. Immerhin, so ein Argument, wird die Kirche auch das neue Gemeinschaftshaus in Unterstall nutzen dürfen. Ähnlich kooperaiv zeigt sich die Kommune bei den Gottesdiensten während der Sanierung, dafür stellt sie das Foyer des Gemeindezentrums zur Verfügung.

Eine Neuigkeit gibt es laut dem Bürgermeister auch in Sachen Waldkindergarten. Für die geplanten Blockhütten auf dem Gelände liegt zwar noch keine Baugenehmigung vor, allerdings ist der Gemeinde mittlerweile eine Förderung von 90 Prozent in Aussicht gestellt worden.AUS DER SITZUNGAn der Bushaltestelle in Bergheim soll es nun endlich einen Fahrradständer geben. Diese Forderung aus der Kindergemeinderatssitzung hatte es bereits im Vorjahr gegeben. Jetzt einigte sich das erwachsene Gremium darauf, die Vorrichtung aufbauen zu lassen. Ein Fauxpas ist Bürgermeister Tobias Gensberger (DG) und der Verwaltung in der Sitzung vor der Sommerpause unterlaufen. Dabei entschied das Gremium, dass die Jagdgenossenschaft Attenfeld für die Errichtung eines Regenwassereinlaufs in der Römerstraße einen Zuschuss von gut 4200 Euro erhält. Die Beratung darüber fand nicht öffentlich statt - obwohl sie eigentlich noch im öffentlichen Teil hätte ablaufen sollen. Diesen kleinen Fehler bügelten die Verantwortlichen jetzt mit einer entsprechenden Information aus. Mehrere Bauanträge segnete das Gremium jeweils einstimmig ab. Dabei geht es um den Umbau und die energetische Sanierung eines Zweifamilienhauses mit Neubau einer Garage in der Bergstraße in Bergheim, den Neubau eines Einfamilienhauses in der Hauptstraße in Bergheim, die Errichtung einer Stahlhalle im Angerweg in Bergheim sowie den Bau eines Einfamilienhauses mit Garage im Fährenweg, ebenfalls in Bergheim.

sj