Neuburg
Neuburg zeigt "Mut zum Hut"

Vielversprechende Eröffnung der 20. Auflage im Schloss - Neue Königin Vanessa Höss zu Gast

28.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:34 Uhr
  −Foto: Schneider/Rein

Neuburg (smo/r) Das bayerische Ascot ist eröffnet - auch ohne Stargast Fritz Wepper. Die nach Angaben der Veranstalter weltgrößte Messe für Hutmode nahm am Freitagabend im Neuburger Schloss einen vielversprechenden Anfang. Stammpublikum aber auch neue Gäste erwiesen Cheforganisatorin Ute Patel-Mißfeldt die Referenz. Sie rechnet mit mehreren tausend Besuchern am Wochenende.

Und die ersten tummelten sich bereits vor der offiziellen Eröffnung durch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling im Residenzschloss. Zwei Damen aus Ingolstadt, die zum ersten Mal den "Mut zum Hut" aufgebracht hatten, ließen sich gleich am ersten Stand über die passenden modischen Accessoires beraten. Denn das seien Hüte letztlich, auch wenn sie nicht mehr gar so oft getragen werden, wie die deutsche Hutkönigin Vanessa Höss am Rande der Eröffnung sagte. Sie selbst, verriet sie unserer Zeitung, habe schon seit Kindergartentagen ein Faible für den Hut, trug damals schon mal einen orangefarbenen Fascinator und nennt heute rund 120 Hüte ihr Eigen.

An diesem Wochenende dürften es wohl ein paar mehr werden, hat sie doch gleich von der niederländischen Hutdesignerin Siejte Dekker-Bijhouwer einen zu ihrem Kleid passenden überreicht bekommen. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag wird die erst im Mai gekürte und am Montag 25 Jahre alt gewordene Höss in Neuburg sein. "Das ist für mich wie im Paradies", schwärmte die aus der Hutstadt Lindenberg im Allgäu stammende junge Frau. Finden wird sie hier eher klassische Formen genauso wie ausgefallenere Kreationen, wie sie etwa Sandra Riegert mit ihrem Label "Pink Flame Hats" anbietet.

An manche Neuheiten muss man sich erst gewöhnen. Patricia Adler ("Wild at hat") ist aus Bremen angereist und bietet Kopfbedeckungen mit recyceltem Material aus Musikinstrumenten an. 2017 hat sie nichts verkauft, heuer nimmt sei einen neuen Anlauf. Vielfalt ist eben garantiert. 60 Modisten und Hutmacher bieten erneut nahezu 10000 Kreationen an. Wiederholungen sind eigentlich verpönt, "denn die Schau erfindet sich jährlich neu mit Hüten und Accessoires, die man nirgendwo sonst sieht", sagte Ute Patel-Mißfeldt beim Auftakt in der Großen Dürnitz. OB Bernhard Gmehling gratulierte ihr zur 20. Auflage ihrer "weltgrößten Hutverkaufsschau". Mit Phantasie und Durchsetzungskraft habe die Kulturpreisträgerin dieses besondere Event für Neuburg etabliert. Die 78-Jährige denkt langsam an die Übergabe ihres Projekts nach, wie sie bei der Eröffnung am Freitagabend sagte: "Ohne meine Tochter Isabel hätte es die Hutschau heuer so nicht gegeben."

Neben Stammgästen zieht Neuburg stets neue Interessenten an, hat "Hutkönig" Andreas Nußlan aus Regensburg beobachtet. Der Handwerksspezialist aus der Donaustadt lässt keinen Auftritt in Neuburg aus. Und das hat offenbar seinen Grund: "Hier ist keine Konkurrenz, das hier ist ein großes Miteinander", sagte Modistin Anthoni Britt aus Friedrichshafen. Eine kleine Hut-Modenschau in der voll besetzten Dürnitz gab am Abend dann einen ersten Vorgeschmack auf die Programmpunkte am Samstag und am Sonntag - Einlass ist jeweils ab 10 Uhr, um 11 und 14.30 Uhr gibt es dann jeweils erneut Modenschauen.