Neuburg
Neuburgs Innenstadt im Rausch der Musik

03.04.2011 | Stand 03.12.2020, 2:59 Uhr

 

Neuburg (tur) Das Herz der Partygänger und Musikliebhaber schlägt beim Nightgroove höher. Rund 3000 Besucher, 200 mehr als im Vorjahr, pilgerten am Samstag zwischen 16 Bands hin und her. Bei der zehnten Auflage des Kneipenfestivals wurde ausgelassen gefeiert. Für die Polizei gab es trotzdem keine Arbeit.

"Schau dir mal die Bedienungen hinter der Bar an. Da müssen wir nicht zum Ballermann fahren!" Die adrett gekleideten Mädels haben es Stefan angetan. Es ist Samstagabend, kurz nach acht. Das zehnte Nightgroove-Festival hat gerade angefangen, und draußen auf dem Gehsteig formiert sich am lauen Frühlingsabend eine große Menschentraube. Für 14 Euro bekommen die Konzertbesucher ein rosarotes Band um das Handgelenk geschnallt – und los geht die musikalische Stadtwanderung durch verschiedenste Lokale mit jeder Menge Livemusik.
 

Im Café Luitpold rockt die Band Double Trouble was das Zeug hält. Das Publikum ist gut gelaunt, läuft sich bereits am frühen Abend warm und lauscht gespannt den Oldies aus den 80er Jahren. Eine Stunde später bewegt sich im Luitpold niemand mehr freiwillig. Die Sitzplätze werden rar. Für viele, die zu spät gekommen sind, heißt es nur noch stehen und mitgrooven. Stefan nippt an seinem Bier. Lange werden es er und seine drei Kumpels im Café nicht mehr aushalten. Sie wollen bald weiter zur nächsten Band.

Aus der Markthalle am Schrannenplatz tönt Rhythm ’n’ Blues. Der Frontman der Band Mr. Hill schreit fragend in die Menge: "Are you ready, Neuburg" Ebenso lautstark antwortet das Publikum mit einem klaren "Yes!" In der klassischen Besetzung Piano, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Saxofon, Trompete und Posaune spielen die acht Musiker den James-Brown-Klassiker "I Feel good". Das Publikum tanzt und bedankt sich am Ende des Stücks mit frenetischem Applaus. Schade nur, dass der Tontechniker in der Markthalle zu schlafen scheint.

Bettina und Monika zwängen sich durch die Menschenmenge und hoffen beim Neuwirt auf Einlass. Doch weit gefehlt. Kein Durchkommen, es ist hoffnungslos überfüllt. Der zweite Anlauf führt ins Tanzcafé Hertlein. Doch dort macht die Rockband Black Rain gerade Pause. Mehr Glück haben die beiden Neuburgerinnen in der Elisenlounge, in der Dans Le Parc klangvolle Indie-Pop-Ohrwürmer servieren. Auch Stefan und seine drei Freunde haben es bis hierher geschafft. Den ganzen Nightgroove-Marathon durch alle Clubs und Kneipen absolvieren aber die wenigsten.

Im Wirtshaus zum Streidl riecht’s nach Currywurst mit Pommes. Tir Nan Og spielen Irish Folk, das Publikum johlt begeistert mit und trinkt reichlich. Im Plan B kommt derweil Urlaubsstimmung auf. Karibik Tropical spielt heißen Salsa, traditionelle Cumbias aus Kolumbien und feurigen Merengue. Die Bedienung serviert dazu Caipirinhas, während ein verliebtes Pärchen zeigt, was es im letzten Salsa-Kurs gelernt hat.

Alles in allem ist das zehnte Nightgroove-Festival wieder ein voller Erfolg. Die Restaurant- und Barbetreiber sind zufrieden. Gleiches hört man auch vom Veranstalter. Erfreulich ist auch, dass die Polizei nicht in Aktion treten muss. Es bleibt ein friedliches Event mit geballter Musik unterschiedlichster Stilrichtungen.