Neuburg
Fantasie, Geschick und Zauberkunst

24.11.2010 | Stand 03.12.2020, 3:25 Uhr

Tobias und Magier Sven Catello malten ein Malbuch aus – ohne Stifte, nur mit färbenden Gedanken – und Zauberstab natürlich. - Foto: Hammerl

Neuburg (DK) Ins Kinderzauberland entführten Sven Catello und drei Magierkollegen gestern Nachmittag das junge Publikum im Neuburger Stadttheater. Das darf erst einmal den Vorhang heben. Wie das wohl geht? "Schreien, stampfen, klatschen, den Nachbarn in die Luft sprengen – alles, was Lärm macht", ist erlaubt.

Und schon hat Catello seine Zuschauer im Zauberbann.

Einen Schritt voraus

Der Organisator der Ingolstädter Zaubertage hat Klassiker mitgebracht: einen Seiltrick, bei dem er den Knoten mit Hilfe seiner aus dem Parkett requirierten Assistentin Michelle vom weißen zum roten Seil springen lässt, ein Malbuch, das sich mit Tobias und dem Wunschdenken vieler kleiner Fans ausmalen lässt und schließlich einen schwarzen Beutel, der helfen soll, ein Frühstück zu zaubern. Was den Reiz, ja die Magie der Zaubervorstellung ausmacht, ist die Interaktion mit dem faszinierten Publikum, das sehr wohl aufpasst, wenn Catello das Ei zwischen Hand, Beutel und wer-weiß-wo hin und herwandern lässt. Er verrät sogar bereitwillig einen Trick, nur um am Ende zusammen mit seiner Assistentin Paula doch noch ein Stück klüger gewesen zu sein, als das schlaue Publikum, das ihn schon ertappt zu haben schien. Notfalls zerreibt er das Frühstücksei eben zwischen den Fingern, bis nur noch ein winziges Körnchen übrig ist. "Das Einzige, was man sich merken muss, ist, wo man es hingelegt hat", zwinkert er den Kleinen verschmitzt zu.

Eine stille, zauberhafte Geschichte hat Marc mitgebracht, der ausnahmsweise ohne Zauberpartner Alex unterwegs ist. Er erzählt von seinem Kindertraum, überall Schneeflocken dabei zu haben – und zeigt auch sogleich, dass das geht. Jedenfalls im Zauberland, vielleicht aber auch in der realen Welt. "Du musst daran glauben. Alles, was du dir vorstellen kannst, das kann auch wahr werden", so lautet seine Botschaft.

Jens Keidel träumt nicht von Schnee, sondern von Cola, die er mit seinen Kindheitserinnerungen und Urlaub verbindet. Seine Fantasie reicht tatsächlich aus, eine ausgebeulte, leere Colabüchse wieder zu füllen, auch wenn sein Publikum zum Teil noch Marcs Schnee nachhängt. "Schnee!" ruft ein Stimmchen aus dem Hintergrund, was Keidel tapfer mit "Nee, Schnee hatten wir schon", quittiert, woraufhin weitere Mutige erzählen: "Bei uns hat es geschneit".

Fürst der Finsternis

Mit Augenzwinkern bereitet der Magier einen indianischen Zaubertrick vor. Wasser verschwinden lassen ist das Ziel, wofür "die Indianer Papierbecher und Tuch benutzten".

Absoluter Höhepunkt aber ist die Vampirshow von Martin Sierp, der als Fürst der Finsternis das Fürchten lehrt. Allerdings nur zu Beginn, dann überlässt er der Komik die Überhand und erntet entspannende Lacher. Einfach nur zauberhaft!