Neuburg (r) "Wo ist denn das Fischergaßlerfest?
" Einige Passanten wussten noch nicht, dass das beliebte Straßenfest heuer abgesagt worden ist. Zum Fischerstechen traten die Mannschaften am Pfingstsamstag trotzdem an. Es war aber ein bisschen wie Suppe ohne Salz oder Butterbrot ohne Butter. Es fehlte etwas.
"2019 wird es wieder ein Fischergasslerfest geben", versicherte Sia Ettenreich, Vereinschef der Fischergassler, mehrmals über Mikrophon am Donaukai. 2018 hatte man entschieden, nur im kleinen Kreis zu feiern. Der Arbeitsaufwand für die Straßenbewohner ist nicht zu unterschätzen. Dazu kommen ein dichter Terminkalender in Neuburg und behördliche Auflagen, die nicht weniger werden.
Nachdem befreundete Mannschaften wie Kelheim und Tegernsee abgesagt hatten, kämpften die alten Rivalen Ingolstadt, Neuburg, Stepperg und Donauwörth um den Pokal der Fischerstecher. Es war eine eindeutige Angelegenheit, denn die ehrgeizigen Donauwörther gewannen den Wettkampf souverän. Ihr Stecher Peter Heckmeier siegte viermal nacheinander und erhielt den Dreizack des Stecherkönigs.
Neuburg, Ingolstadt, Neuburg II und Stepperg folgten auf den Plätzen. Nahezu alle Mannschaften traten verjüngt an. Vielversprechende Talente wie Jakob Degmayr aus Neuburg oder Jonas Schneider aus Ingolstadt wird man wohl häufiger sehen. "Neuburg ist die Hochburg, das Stechen hier ist wie die Weltmeisterschaft", zollte Heinrich Börner den Gastgebern seinen Respekt. Die Fischergassler hatten das Stechen vor 44 Jahren reaktiviert und 1993 ließen sich die Ingolstädter anlernen. Sechs Jahre später siegten die Schanzer dann erstmals beim Lehrmeister.
Heuer treffen sich die Akteure wieder am 9. Juni beim Stechen in Donauwörth, beim 30. Jubiläumsstechen am 23. Juni in Stepperg, am 12. August bei der Piratenschlacht in Oberndorf und am 15. August beim Donaufest in Ingolstadt.
