Neuburg
Noch steht ein Fragezeichen hinter der neuen Südpark-Zufahrt

Stadt und Bund investieren rund acht Millionen Euro für den Verkehrsknoten sofern der Grundstückserwerb klappt

27.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:38 Uhr

Baustellen für Millionen: Das Einkaufszentrum Südpark in Neuburg soll eine neue Anschlussstelle bekommen, auf der B 16 bei Weichering geht unterdessen die Erneuerung der Deckschicht weiter. Kostenpunkt für beides: rund neun Millionen Euro. - Foto: Rein/B. Hofmann/Janda

Neuburg (DK) Die Straßen im nördlichen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bleiben in den kommenden Jahren ein Investitionsschwerpunkt für den Bund. Verantwortlich dafür ist vor allem die B 16, in die das staatliche Bauamt sowie die Stadt Neuburg ab heuer mehr als neun Millionen Euro stecken - vor allem am Einkaufszentrum Südpark.

Die dortige Einfahrt in die Bundesstraße bildet seit Jahren einen Unfallschwerpunkt, wie Arne Schönbrodt als zuständiger Fachmann des Bauamts im Gespräch mit unserer Zeitung betont. Aus diesem Grund feilen seine Behörde und die Neuburger Stadtverwaltung bereits seit Jahren an der sogenannten Höhenfreimachung der Zufahrt. Das bedeutet einfach gesagt, dass Autofahrer dort künftig nicht mehr links abbiegen müssen - weder in den Südpark noch in die B 16. "So bekommen wir einen verkehrssicheren Knotenpunkt, der einer Kreisstadt dieser Größe würdig ist", so Schönbrodt.

Einfach zu bewerkstelligen ist dieses Unterfangen jedoch nicht. Das liegt nicht allein am Ausmaß des Projekts mit zwei Zufahrtsrampen nördlich und südlich der Bundesstraße, die auf den Plänen einer etwas schief geratenen Acht ähneln. Auch rein rechtlich birgt der Bau so seine Tücken, "denn der Grunderwerb ist noch nicht abgeschlossen", so Schönbrodt. Um die Zufahrt im geplanten Rahmen realisieren zu können, fehlen noch zwei Grundstücke. Doch deren Eigentümer wollen nicht verkaufen, weshalb nun ein sogenanntes Besitzeinweisungsverfahren beim Landratsamt in Neuburg läuft. Im Klartext: Es geht um eine Enteignung. Bauoberrat Schönbrodt, der diesem Verfahren nicht vorgreifen will, sieht daher noch ein kleines Fragezeichen hinter der Maßnahme, er geht aber recht vorsichtig von einem Baustart im Herbst aus.

Schnell geht es dann auf der rund acht Millionen Euro teuren Baustelle jedoch nicht. Etwa zweieinhalb bis drei Jahre sind eingeplant, vor allem heuer wird sich außer Vorarbeiten und Untersuchungen von Archäologen und Bodengutachtern aber wenig tun. Der eigentliche Straßenbau folgt laut Schönbrodt ab dem Frühling. Dann entsteht neben den beiden Rampen und den Einfädelspuren auch eine Brücke über die B 16. Nördlich des noch freien Areals im Südpark, wo ein weiterer Supermarkt entstehen soll, ist außerdem ein Kreisverkehr geplant.

Ohne zeitweise Vollsperrung klappt das natürlich nicht. Sobald sich die Arbeiter der Brücke widmen, soll der Verkehr über eine vorher zu errichtende Ausweichroute verlaufen - "und zwar für eine relativ lange Phase", so Schönbrodt. Gleichzeitig wird auch für den finalen Abschnitt, in dem die B 16-Fahrbahn selbst an die Reihe kommt, nicht ohne Sperrung funktionieren. Wo die Umleitung dann verlaufen soll, ist indes noch nicht geklärt.

Beim Bau des Verkehrsknotens kann sich das Bauamt übrigens auf eine fertige Planung stützen, welche die Stadt Neuburg verantwortet. Gleichzeitig teilen sich die beiden Bauträger, also Bund und Stadt, die Kosten von rund acht Millionen Euro. Etwa 57 Prozent des Geldes wird aus Berlin in die Region fließen, der Rest kommt aus den städtischen Kassen.

Während die Umsetzung dieser Maßnahme also noch etwas in der Schwebe ist, macht Schönbrodts Behörde bei Weichering und bei Burgheim Nägel mit Köpfen. Voraussichtlich rund eine Million Euro wird die Erneuerung der Fahrbahn zwischen dem Tanklager westlich von Weichering und der Zeller Kreuzung kosten. Dabei handelt es sich dem Fachmann zufolge um den schlechtesten Abschnitt der Bundesstraße im gesamten Kreisgebiet. Dass diese Maßnahme bereits heuer möglich ist, liegt unter anderem an einer Erhöhung der Mittel durch den Bund. Gleichzeitig kommt dem Bauamt dort ein kurzfristig eingeschobenes Projekt aus dem Vorjahr zugute. Damals hatten die Arbeiter im Zuge des dreistreifigen Ausbaus der B 16 bei Weichering auch gleich die Fahrbahn zwischen der Anschlussstelle der Gemeinde und dem Tanklager erneuert. Dieses bleibt dadurch problemlos erreichbar, so dass nun Teil zwei folgen kann.

Die Arbeiten sollten im Herbst beginnen, der gut vier Kilometer lange Abschnitt wird dazu komplett gesperrt sein. Wo genau die Umleitung verlaufen wird - womöglich wieder durch Karlshuld -, ist jedoch noch nicht geklärt.

Bereits in den nächsten Tagen geht unterdessen die Erneuerung der Übergangskonstruktionen an zwei Brücken über die B 16 in Burgheim weiter. Dafür und für die Anlegung von Böschungstreppen an der Oggermühlbrücke und der Querung zwischen Straß und Moos sind rund 400 000 Euro eingeplant. Beeinträchtigungen für den Verkehr auf der B 16 sind nicht zu befürchten.

Parallel dazu laufen bereits die Planungen für den vierstreifigen Ausbau der Bundesstraße in den nächsten Jahren. Rund 170 Millionen Euro sind zwischen der A 9 und Neuburg eingeplant. Dass der teure Verkehrsknoten beim Südpark im Zuge der weiteren Planungen erneut umgebaut wird, ist Schönbrodt zufolge jedoch ausgeschlossen. Egal ob die Trasse der B 16 irgendwann vorher abzweigt oder weiter dort verläuft - "der Knoten muss nicht verändert werden", betont Schönbrodt.