Neuburg
Klangvolles Zusammenspiel

Benefizkonzert der Stadtkapelle und des Chors Klangecht begeistert Zuhörer

08.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr

−Foto: Gerda Enghuber

Neuburg (DK) Natürlich kann die Stadtkapelle auch anders, wenn die größten Bühnen die Musiker und die größten Säle der Stadt die Zuhörer kaum fassen.

Und die Stadtkapelle noch einmal ganz anders gibt es dann wieder in den Bierzelten zu erleben. In all der geballten Musik-Power steckt aber auch jede Menge solistischer Qualitäten. Die gibt es vornehmlich im intimeren Rahmen der stadteigenen Räumlichkeiten im Burgwehr-Komplex zu entdecken, die ideal zwar für die Musik sind, beim Zuhörerandrang aber immer mehr an ihre Grenzen stoßen. Denn Geheimtipp sind diese kammermusikalischen Darreichungen längst nicht mehr, gibt's hier doch zu hören, was man sonst ganz ganz selten nur bis gar nicht kredenzt bekommt - so wie am Samstagabend.

Das geht dann ganz weit in die konzertante Kunstmusik hinein, wenn sich etwa das Flötenquartett an ein Divertimento von Raymond Guiot heranwagt, völlig zu Recht übrigens. Da gibt's ein Sextett und ein Saxtett. Bei zweitem führt die Spurensuche unschwer in Richtung Saxophon - in allen Größen- respektive Höhenstufungen vom Sopransax bis zum Baritonsaxofon, von impulsiver Ausdrucksstärke das eine wie das andere. Zwischen Klezmer und Gospel erzählen sie von Menschen und Kulturen weniger auf der Sonnenseite des Lebens, von Verfolgung und Unterdrückung - und welche Kraft, ja Freude zwischen Hoffen und Trotz gerade deren Musik immer wieder zu gewinnen vermag.

Die wunderbare Ergänzung, Bereicherung dazu noch an diesem Abend der Chor Klangecht aus Hohenried: Dream-Pop und Kuschel-Rock und ganz einfach geballte Fröhlichkeit. Die jungen Frauen, verrät eine launige Moderation, würden gerne für Hochzeiten gebucht - man versteht's, wenn man sie hört. Und selbst hier noch fallen die personellen Querverbindungen zwischen den verschiedenen Formationen auf, der eine oder andere rasche Instrumentenwechsel inbegriffen. Spätestens dann, im gemischten Ensemble begegnet man sich wieder. Jetzt kommt auch noch eine Oboe dazu - und hat die nämliche Frau nicht gerade noch Flöte gespielt? Für all den musikalischen Wandel gibt's stets auch die trefflichen Arrangements dazu. Das schon erwähnte Sextett nicht zu vergessen: kurz und einfach gesagt, ein Best-of der Stadtkapelle, dass spätestens Spötter und Schwaben leicht fragen könnten, braucht's mehr (Gage) überhaupt.

Der Abend diesmal war überdies gänzlich gagenfrei; die gesamten Spenden gehen an den Kriseninterventionsdienst des Roten Kreuzes im Landkreis.