Neuburg
Ein Platz für kleine und große Geschöpfe

Tierschutzverein zieht zufrieden Bilanz Schmidt denkt an Wildtier-Auffangstation

18.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:04 Uhr

Derzeit ohne finanzielle Sorgen: der Tierschutzverein Neuburg-Schrobenhausen. Unser Bild zeigt (v.l.) Beirätin Karina Diel, Schriftführerin Peggy Herrle, Vorsitzenden Gerhard Schmidt, Stellvertretrer Hans Schneemeier, Stadträtin Bettina Häring als Vertreterin der Stadt und Kassier Roland Ideke. - Foto: Hamp

Neuburg (rhp) "Nicht dass wir jetzt im Geld schwimmen, aber wir sind finanziell derzeit ohne Sorgen und haben gute Mitarbeiter." Dies stellte Gerhard Schmidt, der Vorsitzende des Tierschutzvereins im Landkreis, bei der Jahresversammlung zufrieden fest.

Vor knapp 40 Besuchern, unter ihnen Stadträtin Bettina Häring als Vertreterin der Stadt und etliche Abgesandte des Eichstätter Vereins, legte er den Geschäftsbericht für 2015 vor. In Zahlen: Im vergangenen Jahr durchliefen das Tierheim 514 Hunde, 371 Katzen, 156 Kleintiere und 32 Großtiere wie Pferde, Ziegen und Schweine. Darunter waren zum Beispiel 42 Katzen aus einem verwahrlosten Haushalt im Landkreis, zwei Ziegen, die man am Ingolstädter Busbahnhof sicherstellte oder auch ein alter Hund, der einer ins Altenheim umgezogenen Frau gehörte. Zudem habe man 25 "Problemhunde" aus ganz Bayern aufgenommen. "Durch artgerechte Haltung und gute Betreuung haben wir aber alle Hunde sozialisieren können", meinte Schmidt.

Ein immer größer werdendes Problem seien wild lebende Katzen. Gerhard Schmidt appellierte dringend an alle Katzenbesitzer, ihre Tiere kastrieren oder sterilisieren zu lassen. Die etwas dünne Personaldecke mache dem Verein zu schaffen. Mehrere krankheitsbedingte Ausfälle hätten 2015 Probleme bereitet. Das Positive überwiege aber. So habe man deutlich mehr Spenden erhalten und durch Erbschaft sei man zu einem etwa 8000 Quadratmeter großen Grundstück mit Gebäuden im Ingolstädter Norden gekommen. In einer Fernsehsendung sei das Neuburger Tierheim vorgestellt worden. Die artgerechte Tierhaltung, das gut ausgebildete Personal und die solide Finanzierung wurden dabei als vorbildlich dargestellt. Etliche Bürgermeister aus ganz Bayern hätten sich daraufhin das Neuburger Konzept angeschaut. "Vor gut 20 Jahren mussten wir noch um Spenden für neue Winterreifen für unser Fahrzeug betteln", stellte der Vorsitzende fest und machte damit die positive Entwicklung deutlich.

Danach legte der Kassier Roland Ideke den Finanzbericht vor. Haupteinnahmequellen seien Spenden, Mitgliederbeiträge und kommunale Zuschüsse gewesen. Hauptausgaben die Löhne, aber auch Tierarztkosten, Einkäufe und Reparaturen. Insgesamt habe man etwa 339 000 Euro eingenommen und etwa 337 700 Euro ausgegeben. Die Kassenprüfung stellte Sonja Wilde vor. Danach musste nichts beanstandet werden. Der Antrag auf Entlastung der Vorstandschaft wurde einstimmig angenommen.

In einem Film wurde anschließend das geerbte Grundstück vorgestellt. Was man damit tun wird, sei noch ungewiss. Gerhard Schmidt würde dort gern eine Wildtier-Auffangstation einrichten, was man aber nur zusammen mit dem Naturschutz- und/oder dem Vogelschutzbund auf regionaler Grundlage machen könne. Auch Seminare könne man dort durchführen. Alles hänge aber unter anderem von der Genehmigung durch die Stadt Ingolstadt ab. Die Frage, warum das Gelände nicht dem Ingolstädter Tierschutzverein vermacht worden sei, konnte Gerhard Schmidt nicht beantworten: "Vermutlich haben wir halt einen guten Ruf", meinte er.