Neuburg
Die Liebe als Thema gewählt

Rollenspiele und Gruppenarbeiten: Neuburger Bibelwoche in diesem Jahr mit fünf Abenden

12.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:58 Uhr

Freuen sich auf regen Austausch bei dieser Bibelwoche unter dem Motto "Zwischen dir und mir. Zugänge zum Hohelied der Liebe": Pastor Herbert Sperber (von links), Gemeindereferentin Anne Strahl und Pfarrer Jürgen Bogenreuther. - Foto: Schmidt

Neuburg (ssb) "Zwischen dir und mir. Zugänge zum Hohelied der Liebe" - das ist das Thema der diesjährigen ökumenischen Bibelwoche in Neuburg. Ab kommenden Dienstag wird an fünf Abenden mit diesem Thema in verschiedenen Gemeinden gearbeitet (siehe Infokasten) - um das Wesen der Textstelle zu erfassen und für jeden verständlich zu machen.

Herbert Sperber, Pastor der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Marienheim, freut sich besonders auf seinen Beitrag zur Bibelwoche, wenn er einen Abend unter dem Motto "Reicher als Salomo" gestalten darf. Als er sich das Thema aussuchte, dachte er gleich an seine Eltern: "Alle waren dagegen, dass die Griechin und der Deutsche heiraten", erklärt der Pastor, "doch sie haben sich durchgesetzt. Und entstanden ist eine Liebe, die unfassbar wertvoll ist." Er will mit Liebesliedern arbeiten und die Teilnehmer motivieren, ihre Liebesgeschichten beizutragen. "Denn das Ziel ist, die Menschen zu bereichern", sagt Sperber, "und an diesen Bibelabenden kommen immer wahnsinnig schöne Beiträge zusammen."

Jürgen Bogenreuther, evangelischer Pfarrer in der Christuskirche, gestaltet gleich den ersten Abend dieser Bibelwoche zum Thema "Süßer als Wein - Stark wie der Tod". Eine Textstelle, die viel Raum für Interpretation lässt. Bogenreuther möchte darüber sprechen, wie tief Liebe gehen und so auch verletzend werden kann. "Sich Liebende gehen oft ineinander auf, doch ich möchte zeigen, dass da auch eine Gefahr dahintersteckt." Denn so mancher Gläubige würde seine Liebe zu Gott auch so weit gehen lassen, dass er sich opfert und stirbt.

Wie muss man sich so einen Bibelabend nun vorstellen? "Meist sitzen wir im Kreis", sagt Sperber. "Oft mit etwas Gestalterischem in der Mitte", ergänzt Bogenreuther. Meist würden Lieder gesungen, der Text, der behandelt wird, wird herumgereicht. Dann gehe es um Gespräch und auch Aktion: "Ich arbeite sehr gerne mit einem Bibelinterview", erklärt Sperber, "eine Art Rollenspiel". Bogenreuther hingegen verfährt gerne nach dem "Eva"-Prinzip: "Entdecken, verstehen, anwenden." Dabei gehe es darum, den Text genau zu betrachten, Unverständliches und Brüche zu notieren. Dann gebe er theologischen Input, um die Passage verständlich zu machen. Schlussendlich sei es dann wichtig, sich selbst zu fragen, was das Gelernte mit einem selbst zu tun habe.

"Viele Erwachsene haben noch eine Hemmschwelle, in der Gruppe zu arbeiten", hat Anne Strahl, Gemeindereferentin der Pfarreien Sankt Peter und Heilige Geist beobachtet. "Schließlich sind das Fremde, die einem zuhören. Jeder kann selbst entscheiden, wie viel er preisgibt."

Wichtig ist den beiden Geistlichen dabei aber eines: "Alles kann, nichts muss", beschreibt es Sperber, "beim Austausch an diesen Abenden kann man nichts Falsches oder Dummes sagen."