Neuburg
Die CSU macht sich im Auwald kundig

Ortsvorsitzender Enghuber sieht die Wanderung vor dem Hintergrund eines möglichen Nationalparks

07.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:06 Uhr

Durch die Dynamisierung des Auwaldes ist wieder mehr Wasser in diesen besonderen Lebensraum gekommen. Eine Gruppe der Neuburger CSU ließ sich von Naturschutz-Fachmann Siegfried Geißler die Auswirkungen zeigen. - Foto: Enghuber

Neuburg (DK) Wer mitreden will, der sollte wissen, um was es geht: Die Neuburger CSU hat sich deshalb unter fachkundiger Führung auf die Fährte der natürlichen Abläufe begeben und die Donau-Auen besichtigt.

Es gilt als Vorzeigeprojekt des Naturschutzes und findet Beachtung weit über die Grenzen der Region hinaus: Das Dynamisierungsprojekt in den Neuburger Donau-Auen rund um Schloss Grünau macht die natürlichen Abläufe in der Flussaue erlebbar und dient nebenbei auch dem Hochwasserschutz.

Im Nieselregen ließ sich eine Gruppe der Neuburger CSU unter Führung von Siegfried Geißler den Fortschritt der Auenrenaturierung zwischen Jagdschloss Grünau und Donau zeigen. Der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt und gleichzeitig Geschäftsführer des Auenzentrums gilt als profunder Kenner der Abläufe im Auwald. So erfuhr die Gruppe, was sich seit dem Start des Projekts auf Initiative des damaligen Landrats Richard Keßler verändert hat.

Beim Gang über die Brücke des Ottheinrichbachs wurde diese Veränderung besonders deutlich: "Hier war früher nur trockener Waldboden", so Geißler. Die Natur wird in vielen Teilen des Auwaldes sich selbst überlassen. Allerdings gehören auch Pflegemaßnahmen wie das Freihalten der alten "Brennen" zum Auenkonzept. Durch Kiesanschwemmungen entstanden diese Freiflächen früher auf natürliche Weise und müssen heute durch gezielte Pflegemaßnahmen vor der Verbuschung bewahrt werden. Dort wachsen besondere Pflanzenarten, und Tiere finden ihre Aufenthaltsräume. Die Gruppe zeigte sich beeindruckt von den besonderen Details, auf die Geißler aufmerksam machte. Dass dabei auch die Forstwirtschaft durchaus in den Renaturierungsprozess integrierbar ist, sich aber freilich an neue Gegebenheiten anpassen muss, verdeutlichte Stadtrat Alfred Hornung, der als Förster seine Erfahrungen in die Diskussion einbrachte. Ortsvorsitzender Matthias Enghuber wollte die Wanderung als einen Baustein im Informationsprozess um einen möglichen Nationalpark verstanden wissen. Dem Gang durch die Natur sollen in den nächsten Wochen weitere Gespräche mit unterschiedlichen Gruppen folgen. "Die anstehende Entscheidung betrifft alle nachfolgenden Generationen und geht in ihrer Tragweite weit über alle anderen kommunalpolitischen Themen hinaus", so Enghuber zur Triebfeder der intensiven Beschäftigung des Ortsverbandes mit dem Thema.