Neuburg
Das Ziel 100 000 Übernachtungen fast erreicht

Aufschwung im Tourismus mit neun Prozent Zuwachs - Werbung in Stuttgart und auf der "66" München

11.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:52 Uhr
Schloss und Arkadenhof bleiben beliebte "Locations" für Veranstaltungen. Ein Blick in die Schlosskapelle gehört zu jeder Führung. Auch die Jagdmesse Grünau ist ein Tourismusfaktor. −Foto: Rein

Neuburg (r) Die Stadt Neuburg will die 100 000er Grenze knacken - und steht kurz davor. Mit rund 99 000 Übernachtungen im Jahr 2018 verzeichnet der Fremdenverkehr einen deutlichen Aufschwung. Den Zuwachs von neun Prozent würde das Tourismusamt heuer gerne halten.

Die Aussichten stehen nicht schlecht, denn im Sommer wird wohl das Schlossfest wieder seine Magnetwirkung entfalten. Außerdem erwarten die Touristiker 2019 noch mehr Frequenz auf dem internationalen Donauradwanderweg.

Nach dem Rückgang 2017 sehe er den Anstieg als sehr erfreulich an, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Seit Jahren sind 100 000 Übernachtungen sein Ziel, "und das könnten wir heuer schaffen." Neben dem Renaissancefest setzt er auf das neue Hotel "Acker" und die Aktionen zum 50-jährigen Bestehen des Naturpark Altmühltals. Der Naturpark sei beliebt und floriert, das sei auch ein Verdienst des Landkreises Eichstätt, "der voll dahintersteht", so OB Bernhard Gmehling.

Der Aufschwung im Fremdenverkehr erfasst den ganzen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Rund 155 000 Übernachtungen bedeuten auch hier ein Plus von neun Prozent. Etwa 25 000 Gäste kamen aus dem Ausland, Österreicher, Schweizer und Niederländer besuchen die Region zwischen Jura, Donau und Paar besonders gerne.

In der Kreisstadt Neuburg erreicht die Verweildauer mit 2,4 Tagen einen ordentlichen Durchschnitt. Städtereisen sind gefragt, das zeigen allein schon 500 gebuchte Führungen in der Oberen Stadt. Im Tourismusbüro am Ottheinrichplatz schauten nach offizieller Zählung nicht weniger als 26 000 Besucher vorbei.

Aktuelle Anfragen und Buchungen, vor allem für die Schlossfestzeit, deuten darauf hin, dass diese hohe Frequenz beibehalten wird. Dieses Ziel verfolgen die Fachleute nun auf den großen Tourismusmessen. Marie-Luise Kühnl vertritt Neuburg an diesem Wochenende auf der Messe in Wien. Danach folgt zusammen mit Kollegen aus Ingolstadt, Eichstätt und Schrobenhausen das Marketing auf der CMT Stuttgart.

Hoftänzer fahren als Schlossfestrepräsentanten mit, außerdem wirbt man für "Mut zum Hut". Ingolstadt wird auf der "Eventbühne" in Stuttgart auf die Landesgartenschau 2020 hinweisen. Die ITB in Berlin lassen die Neuburger heuer aus, dafür sind sie auf der "66" in München vertreten, "besonders eine Börse für Vereins- und Betriebsausflüge", so Tourismusleiterin Marie-Luise Kühnl.

Im Donautourismus vermarkten die Landesverbände mit Fördermitteln der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) weiterhin die "Junge Donau". Der Donauradwanderweg bleibt mit geschätzten 30 000 Ausflüglern aus aller Welt ein ausgesprochener Renner. Mittlerweile steigen viele Schweizer aufs Radl um und benutzen den Wanderweg ab Donaueschingen stromabwärts. Die Zahl der E-Bikes nimmt zu und die Etappen werden länger. Die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau überlegt derzeit, ob sie auf der Route kleine Zählstationen anbringt, um verlässliche Zahlen zu erhalten.

In die Statistik für Übernachtungen gehen nur Pensionen und Hotels ab zehn Betten ein, kleinere Privatvermieter bleiben unberücksichtigt. Ohne diese Sparte verfügt die Stadt Neuburg aktuell über 680 Fremdenbetten. Das neue Hotel der Maschinenringe, so Marie-Luise Kühnl, sei ein positiver Faktor, "aber ein zentral gelegenes Haus wäre wirklich wünschenswert."