Neuburg (DK) Der Vorfall ereignete sich Anfang Januar dieses Jahres in einer Wohnung im Zentrum Neuburgs.
Ein 43-jähriger Arbeitsloser bedrohte, so die Anklage, die gestern vor dem Amtsgericht Neuburg vorgetragen wurde, vier Menschen, darunter seine heutige Verlobte sowie deren Schwester, mit den Worten "Ich werde euch alle abstechen". Hintergrund der Auseinandersetzung war ein schwelender Konflikt zwischen dem Angeklagten und seiner Schwägerin in spe. Diese war samt ihren Töchtern in die Wohnung eingezogen, in der der Neuburger gemeinsam mit seiner Freundin lebte. "Der Umgang war von klassischen Beziehungskonflikten geprägt", sagt Verteidiger Klaus Wittmann.
Die Verlobte des Angeklagten war vor Gericht geladen, nahm aber ihr Zeugnisverweigerungsrecht in Anspruch und machte keine Angaben zur Sache. Ihre ebenfalls zur Verhandlung geladene Schwester erschien mit halbstündiger Verspätung vor Vorsitzendem Richter Marius Lindig, woraufhin alle Verfahrensbeteiligten beschlossen, auf deren Anhörung zu verzichten. Denn zuvor hatte hinter verschlossenen Türen bereits ein Gespräch über eine mögliche einvernehmliche Verfahrensbeendigung zwischen Richter, Staatsanwältin und Verteidigung stattgefunden.
Und so kam es dann auch. Der mehrfach vorbestrafte Angeklagte, unter anderem wegen Diebstahls, Sachbeschädigung und versuchter Körperverletzung, räumte den ihm vorgeworfenen Sachverhalt vollumfänglich ein. Richter Lindig verhängte eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu jeweils 15 Euro. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig.
Während der 43-Jährige, der aktuell auf Bewährung ist, noch einmal mit einer Geldstrafe davon kam, gerieten draußen seine Verlobte und deren Schwester aneinander.
Lautes Geschrei und Hilferufe drangen bis in den Sitzungssaal. Verteidiger Klaus Wittmann gab nach dem Richterspruch seinem Mandanten die mahnenden Worte mit auf den Weg: "Für Sie ist dieses Milieu nichts. Halten Sie sich fern. "
Alexandra Maier
