Königsmoos
Mit großen Schritten in die Zukunft: Ein Blick in die Gemeinde Königsmoos

27.01.2022 | Stand 31.01.2022, 3:35 Uhr
Im Baugebiet "Bürgermeister-Bitterwolf-Straße" ist die Asphaltdecke fertig und die ersten Häuser werden bereits gebaut. −Foto: Budke

Königsmoos - Mit dem Dorfladen in Klingsmoos sowie dem Wohn-, Gewerbe- und Gesundheitspark in Stengelheim entstehen neue Ortsmitten in der Gemeinde Königsmoos. Auch die Planungen für die Erweiterung der Kläranlage in Karlshuld sollen voranschreiten, um diese für steigende Einwohnerzahlen zu rüsten. Schließlich entstehen derzeit zumindest in einem der beiden Neubaugebiete bereits die ersten Wohnhäuser.

Zum Thema Rückblick auf 2021 und Ausblick auf 2022 denkt der Königsmooser Bürgermeister Heinrich Seißler als Erstes an die Baugebiete: "Die Bürgermeister-Bitterwolf-Straße ist relativ fertig, dort werden die ersten Häuser bereits gebaut." Im Kirchfeld müssen Setzungen aufgrund des Moorkörpers abgewartet werden, bis der Straßenbau erfolgen kann. "Wir werden dort mit Vehemenz anfangen - die Leute haben Zeit- und Finanzierungspläne", hofft Seißler auf ein baldiges Ende der Setzungen. "In beiden Baugebieten haben wir außerdem kalte Nahwärmenetze umgesetzt", betont Seißler.

Neu war für die Gemeinde auch die Vergabe der Grundstücke mittels eines Punktesystems. "Insgesamt gab es zirka 300 Interessenten", berichtet der Bürgermeister, "manche zogen zurück, als sie gesehen haben, was wir alles an Unterlagen einfordern." Die verbliebenen 110 Bewerber wurden bepunktet und so die 73 Grundstücke vergeben. Seißler sieht das System als Vorteil, denn man habe die Plätze diskriminierungsfrei nach festen Vorgaben rechtssicher vergeben können, auch wenn es aufwendig war und "vielleicht nicht jeder genau den Platz bekommen hat, den er am liebsten gehabt hätte."

Als sehr wichtig schätzt Seißler das Projekt "Wohn-, Gewerbe- und Gesundheitspark" in Stengelheim ein. Das sei hinsichtlich der Versorgung bedeutend, weil man einen Hausarzt und eine Apotheke bekommt. Im März soll der Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst werden, dann kann der Projektentwickler "mit seinem Bau loslegen". Zumindest das Gebäude, in dem die Arztpraxis entsteht, soll heuer fertig werden. Hausarzt und Apotheke, die einziehen wollen, stehen schon fest. "Ins Blaue hinein wären solche Pläne ein ganz schönes Risiko, zumal es eine sehr gut ausgestattete Praxis werden wird", weiß Seißler. In diesem Zusammenhang freut er sich über die Gesamtentwicklung in Königsmoos: "Wir haben damit in den letzten zehn Jahren drei Zentren aufgebaut: In Stengelheim rund um Rathaus und Schule herum, in Ludwigsmoos um Kindergarten-, Krippe und die beiden Kirchen. Und in Klingsmoos die Kreuzung mit Tagespflege, Mehrgenerationenhaus, einer Kirche und Dorfladen." Dieser soll heuer fertig werden. "Es wird definitiv in diesem Jahr die Eröffnung geben - das ist für die Nahversorgung des Ortsteils ein ganz großer Schritt."

"Sehr viel Planungsarbeit wird uns die gemeinsame Kläranlage mit Karlshuld in diesem Jahr bringen", weiß Seißler. Das müsse forciert werden bis zu dem Punkt, an dem der Bau endlich beginnen könne. Die Kosten, die mit Karlshuld geteilt und letztlich auf die Bürger umgelegt werden, schätzt der Bürgermeister derzeit auf zirka 5,2 Millionen. Nach welchem Verfahren die Bürger finanziell beteiligt werden, das muss der Gemeinderat entscheiden. Viel Planungen und ebenfalls Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden ist ebenfalls hinsichtlich zweier Radwegerweiterungen nötig. "Für die Verbindung nach Ehekirchen haben wir wieder einen Grunderwerb tätigen können." Hier hängt der Fortschritt eher davon ab, wie es auf der Ehekirchener Seite vorangeht. "Da werden wir in diesem Jahr auf jeden Fall einen Schritt weiterkommen", ist Seißler zuversichtlich. Die zweite Strecke führt nach Berg im Gau: "Dort sind wir gerade mit Planungsarbeiten beschäftigen, bei denen der notwendige Grunderwerb berechnet wird." Da es sich um eine Staatsstraße handelt, muss das Staatliche Bauamt einbezogen werden, doch auch hier ist Seißler sicher: "Wir werden in diesem Jahr einen großen Schritt machen."

Außerdem laufen Projekte, die zwar nicht aufwendig aussehen, es aber tatsächlich sind. Wie zum Beispiel die Sanierung der Brücke über die Ach am Erlengraben, die mit etwa 80 Jahren deutlich in die Jahre gekommen und bereits lange beschränkt ist. Der DSL-Ausbau soll ebenfalls vorangebracht werden. "Wir wollen allen Bürgern die Möglichkeit bieten, Glasfaser bis ins Haus zu bekommen." Die Ausschreibungen laufen, die Vergabe soll heuer definitiv erfolgen. Die Feuerwehren in Ober- und Untermaxfeld werden baldmöglichst die bereits beschlossenen neuen Fahrzeuge bekommen. "Sie sind wichtig für Gemeinde und Bevölkerung und da ist es wichtig, dass sie das richtige Equipment zur Verfügung haben."

Und auch das Rathaus selbst soll einen Schritt in Richtung Zukunft machen: Mit Bauhof und Mietshaus, das der Gemeinde gehört, soll es an die Pelletheizung der Schule angeschlossen und somit eine regenerative Heizmöglichkeit genutzt werden. Seißler meint: "Da man grundsätzlich von den fossilen Brennstoffen weg soll, hat die Gemeinde eine Vorbildfunktion und so glaube ich, ist das der richtige Schritt."

hbu