Neuburg
Marktkauf in Neuburg-Nord wird Edeka

Privatisierung und Neuausrichtung ab 1. März - OB bedauert Schließung im Ostend

14.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:38 Uhr
Das grüne Marktkauf-Signet wird bald verschwinden, am neuen Outfit wird schon gearbeitet. Der Markt in Neuburg-Nord heißt demnächst Edeka und wird von Pächter Yalcin Pasahan eigenverantwortlich geführt. −Foto: Rein

Neuburg (r) Aus Marktkauf wird Edeka - der Verbrauchermarkt in Neuburg-Nord wird bei laufendem Betrieb umfirmiert und privatisiert. Lediglich am 1. März soll der Markt in der Ingolstädter Straße einen Tag zu bleiben. Die Edeka-Gruppe setzt damit die Umwandlung der Marktkauf-Standorte auch in der Region um.

Offenbar aus wirtschaftlichen Gründen gibt der Konzern die Marke Marktkauf in etlichen der ursprünglich über 180 deutschen Standorten auf. Neben der Umwandlung gibt es auch harte Schließungen wie etwa am Plärrer in Nürnberg oder in Ahlen im Münsterland mit 100 betroffenen Mitarbeitern.

In der Region bleibt es bei Umfirmierungen. Der Marktkauf in Ingolstadt, Lena-Christ-Straße, hat seinen Namen bereits vergangene Woche gewechselt. Der Verbrauchermarkt bleibt Edeka-Filiale, während in Neuburg der bisherig Marktleiter Yalcin Pasahan künftig als selbständiger Pächter auftritt. "Wir freuen uns über diesen Schritt in die Selbständigkeit", sagt Edeka-Pressesprecherin Regina Jud.

Das bestehende Sortiment werde sich kaum ändern, neben den Lebensmitteln von Edeka "werden wir auch weiterhin Noonfood-Artikel anbieten", so Yalcin Pasahan. Sogenannte Weißware wie Kühlschränke und Waschmaschinen, Textilien oder Fernseher und andere Elektroartikel bleiben im Angebot. Alle 55 Voll- und Teilzeitbeschäftigen würden übernommen.

Der Markt mit 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche gilt als umsatzstark, zumal er im Neuburger Norden ohne Mitbewerber ist. Das Gebäude gehört einer Düsseldorfer Immobiliengesellschaft. Im früheren "Neukauf" führte eine Rolltreppe ins Obergeschoß zu Elektrohandel, Möbel, Spielzeug und Restaurant. Diese Phase ist längst vorbei. Der erste Stock steht leer, eine Wiederbelebung ist nicht gelungen.

Weitere Neuerungen im Einzelhandel der Stadt zeichnen sich ab. Am Schwalbanger, Franz-Boecker-Straße, öffnet voraussichtlich im Mai ein neuer Edeka-Markt mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche. Die Stadtpolitik hat das Bauprojekt von Hans Mayr - am Standort der früheren Druckerei DuroDruck - für die Nahversorgung des Stadtteils begrüßt.

Allerdings wird die Neueröffnung eine schmerzliche Schließung begleiten: Der Edeka-Markt im Ostend an der Berliner Straße macht dann zu, weil dessen Pächter den neuen Markt im Schwalbanger übernehmen wird. "Diese Schließung ist nicht in unserem Sinne, weil der Markt für das Ostend wichtig und fußläufig schnell erreichbar ist", sagt Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Im Ostend wohnen viele Rentner. Dem Gebäudeeigentümer sei die Stadt vielfach entgegengekommen, so der OB, aber Sanierung oder Neubau des Gebäudes sei en leider nicht zustandegekommen.

Weiteren Zuwachs erwartet die Branche in der zweiten Jahreshälfte 2020, wenn Bauunternehmer Hans Mayr sein Hochhaus mit Wohnungen an der Donauwörther Straße fertiggestellt hat. Ins Parterre zieht ein Rewe-Markt zur Versorgung des Viertels am Donauwörther Berg ein.