Landshut
Nachspiel im Fall Rudolf Rupp

Schrotthändler steht wegen Falschaussage vor dem Amtsgericht

19.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:56 Uhr

−Foto: Rein

Landshut/Neuburg (r) Der Fall Rudolf Rupp ist Justizgeschichte – noch nicht ganz: Am kommenden Montag verhandelt das Amtsgericht Landshut gegen einen Schrotthändler aus dem Donaumoos wegen Falschaussage und falscher Verdächtigung.

Der Leichnam des 2001 vermissten Neuburger Landwirts Rudolf Rupp (52) blieb im Zuge der Ermittlungen verschwunden. Die Kriminalpolizei verdächtigte damals den Schrotthändler, bei der Beseitigung des Opfers geholfen zu haben. Nachdem Taucher den Toten weder in der Donau noch in anderen Gewässern auffanden, schlossen die Ermittler nicht aus, dass das Opfer mit einem Autowrack in einer Schrottpresse beseitigt worden sein könnte. Der Mann aus dem Donaumoos ist festgenommen und über vier Monate lang in Untersuchungshaft festgesetzt worden. Die Vernehmungen blieben ohne Ergebnis.

Im Wiederaufnahmeverfahren 2010/11 am Landgericht Landshut beschuldigte der Schrotthändler einen Polizisten in Ingolstadt, er habe ihm eine Pistole an den Kopf gehalten und ihn mit den Worten bedroht: „Wir können auch anders, es geht um Mord, da dürfen wir alles“.

Aus Sicht der Staatsanwaltschaft handelte es sich um eine erfundene Behauptung. Sie erhob Anklage gegen den Schrotthändler. Es gehe um den Ruf der Polizei, deshalb müsse die Sache aufgeklärt und gegebenenfalls geahndet werden, sagt Dr. Christoph Fellner, Sprecher des Landgerichts Landshut dazu. Rechtsanwalt Klaus Wittmann, der mit seiner Kollegin Regina Rick den Schrotthändler verteidigt, spricht von einem „Nachschlag im Zusammenhang mit dem Justizskandal anlässlich des Todes des Bauern Rudolf Rupp“.

Wie mehrfach berichtet, war dessen Familie im Wiederaufnahmeverfahren in Landshut freigesprochen worden. Den Leichnam des Opfers barg die Polizei im März 2010 samt Mercedes aus dem Donaustausee Bergheim.