Neuburg
Laisacker feiert mit Reitern und Kutschfahrern

Am Sonntag Prozession zum Patrozinium des heiligen Leonhard

08.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:54 Uhr

Neuburg (DK) Die Pfarrei Bittenbrunn-Laisacker ehrt ihren Patron, den heiligen Leonhard, am kommenden Sonntag, 11. November, mit dem traditionellen Umzug der Reiter, Rösser und Kutschfahrer. Den Umritt habe man bewusst auf den Sonntag nach dem Patrozinium (6. November) gelegt, um Überschneidungen mit anderen Pferdeprozessionen zu vermeiden, so Pfarrgemeinderatsvorsitzender Bernhard Reichard.

Kienberg, Meilenhofen und Inchenhofen feierten am Sonntag, Bad Tölz - die größte Leonhardsprozession in Bayern - am Dienstag. Einen Wettbewerb um höhere Teilnahmezahlen wolle man auf keinen Fall haben, so Bernhard Reichard. Reitvereine und Kutschfahrer aus der Region hat er allerdings angeschrieben, um wieder ein stattliches Feld für Laisacker zu erreichen.

Die Pfarrei schließt für den Prozessionstag eine Tagesversicherung ab. Man geht wie in den Vorjahren von einem ruhigen Verlauf aus, aber im Falle eines Sturzes oder Unfalls trete die Versicherung ein. Um 9.30 Uhr beginnt der Festgottesdienst mit Stadtpfarrer Herbert Kohler in der Leonhardskapelle Laisacker. Danach stellen sich Reiter und Rösser in der Roßstallstraße auf. Der Umritt durch den Ort beginnt um 10.30 Uhr, anschließend erfolgt die Pferdesegnung und die Verteilung der Rossetten.

Es handelt sich um 39. Leonhardiprozession in Neuburg-Laisacker. Die Tradition war 1980 durch die Initiative von Rosa Schoder wieder aufgenommen worden. Der 2012 verstorbene Ortspfarrer Norbert Tuppi förderte das Patrozinium mit Pferden, ein Höhepunkt war der 25. Umritt mit Weihbischof Anton Losinger und dem damaligen bayerischen Landwirtschaftsminister Josef Miller.

Der 559 in Frankreich gestorbene heilige Leonhard gehört zu den bekannten 14 Nothelfern und sein Name bedeutet "Stark wie ein Löwe". In Heiligenfiguren und Abbildungen findet sich Leonhard häufig mit einer Kette in der Hand dargestellt. Dieses Attribut weist auf seine Hinwendung zu den Armen, Verfolgten und Gefangenen hin. Er gilt also als besonderer Fürsprecher der Bauern, Fuhrleute, Schmiede, Schlosser und der Gefangenen. Ferner bittet man um seinen Beistand bei einer bevorstehenden Geburt, bei chronischen Kopfschmerzen, Geistes- und Geschlechtskrankheiten.

Winfried Rein