Neuburg (r) Ganz überraschend kommt die Nachricht nicht: Kulturamtsleiterin Kathrin Jacobs verlässt Neuburg nach sieben Dienstjahren.
Die 42-Jährige arbeitet ab 1. Juli für die Stadt Würzburg als Leiterin des "Fachdienstes Kultur". Dort hatte sie vergangene Woche unter 100 Bewerbern im Personalausschuss den Zuschlag erhalten.
In Würzburg beerbt sie Sybille Linke, die als neue Kulturamtsleiterin zur Stadt Frankfurt wechselt. Über die Gründe für ihre Kündigung in Neuburg will sich die Diplom-Kulturwissenschaftlerin nicht näher einlassen. Es ist aber kein großes Geheimnis, dass Kathrin Jacobs ihre Vorstellungen für eine langfristige Perspektive bei der Stadt Neuburg nicht durchsetzen konnte. So ist ihr Antrag auf künftige höhere tarifliche Einstufung abgelehnt worden. Sowohl der Personalausschuss wie der Gesamtstadtrat hatten sich in diesem Thema aus Präzendenzgründen nicht bewegt.
Für Oberbürgermeister Bernhard Gmehling kommt die Kündigung deshalb wohl nicht aus heiterem Himmel. "Ich bedauere ihren Weggang sehr", so der OB, "denn Kathrin Jacobs hat sehr zuverlässig und sachgerecht gearbeitet. " Sie habe Problemstellungen rasch gelöst und ihr Budget eingehalten. Die attraktive Stelle in der Kulturstadt Würzburg (130 000 Einwohner) sei ihr sehr zu gönnen. Die Nachfolge solle zuerst verwaltungsintern und dann öffentlich ausgeschrieben werden.
Sie gehe "mit einem schweren Herzen", sagt Kathrin Jacobs, "Neuburg ist wunderschön und die Jahre in der Kulturarbeit waren eine aufregende Zeit. " Theater, Ausstellungen, Konzerte und die Sommerakademie - Neuburg habe das alles zu bieten. Die Zusammenarbeit mit den Stadtpolitikern habe konfliktfrei funktioniert und ihr Team im Kultur- und Tourismusamt sei "phantastisch" gewesen. Sie gehe "ohne Bitterkeit". So wechselt die gebürtige Westfälin jetzt nach Nordbayern und freut sich in der Universitätsstadt Würzburg auf neue Aufgaben.
In Neuburg hat sie die gute Kulturarbeit fortgeführt, neue Schwerpunkte gesetzt, alle Sparten gleich behandelt und sich niemals einseitig vereinnahmen lassen. Im sonstigen gesellschaftlichen Leben der Kleinstadt allerdings war sie wenig präsent. Der Übergang im Kulturamt werde geregelt sein, für Sommerakademie, Ausstellungen und andere Termine solle es keine Zäsur geben.
2012 hatte sich Kathrin Jacobs überraschend gegen drei hochkarätige Mitbewerber durchgesetzt. Nach der Bewerbungsrunde stimmte eine knappe Mehrheit der Stadträte für sie. Sie findet diese Entscheidung auch heute noch als "bemerkenswert".
