Neuburg
Krummhorn, Flöten und Gesang

Neuburger Hofmusik bereitet sich auf Konzerte vor - Neue Ensemble-Mitglieder - Erstmals freier Eintritt

24.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr
Drei Konzerte gibt die Neuburger Hofmusik Anfang Oktober. Am Freitag, 5. Oktober, tritt sie im Rittersaal des Neuburger Schlosses auf. −Foto: Hammerl/Archiv

Neuburg (ahl) Werke aus der Hoch- und Spätrenaissance hat Hofmusik-Leiterin Nicola Kloss für die drei Konzerte der Neuburger Hofmusik in Neuburg, Eichstätt und Schrobenhausen (Termine siehe Kasten) ausgewählt.

"Es wird ein sehr buntes und bewegtes Programm mit einer breitgefächerten Instrumentenauswahl", kündigt sie an. Während Kloss in früheren Konzerten Krummhörner und Rauschpfeifen eher sparsam eingesetzt hat, kommen diese typischen Renaissanceinstrumente, die sie aufgrund der schreiend-schrillen Klangfarbe scherzhaft "Tröten" nennt, diesmal vermehrt zu Ehren. "Sie funktionieren in unserer derzeitigen Besetzung sehr gut", begründet Kloss deren verstärkten Einsatz. Verstärkt wird auch der Gesang, der diesmal drei bis fünfstimmig gesetzt ist. Wie im vorigen Konzert übernehmen neben Leiterin Kloss Brigitte Clemens und Katrin Mitko die Gesangsstimmen, neu als Sänger und Instrumentalisten sind Anja und Matthias Bosse. Matthias Bosse bringt noch ein neues Instrument ins Ensemble, und zwar den Fagottvorläufer Dulcian.

Geographisch bewegt sich das Konzert zwischen Deutschland, Italien, England und den Niederlanden/Flamen; es werden Werke unter anderem von Johann Hermann Schein, Tilman Susato, Cesare Negri, William Byrd und William Brade zu hören sein, Gesangsstücke von Jakob Arcadelt, Melchior Franck und Giovanni Gastoldi. "Die Lieder sind tänzerisch, flott", verrät Clemens, der es Spaß macht, italienisch zu singen, weil die Sprache lautmalerisch und sehr ausdrucksstark sei. Die "Fantazia? von Adriano Banchieri wird als Flötenquartett erklingen, "Vecchie letrose" von Adrian Willaert ist ein Krummhornstück und Nici Kloss erfreut mit einem Flötensolo.

Es handelt sich keinesfalls um ein Standardprogramm der Hofmusik, die sich in der Tradition von Pfalzgraf Ottheinrichs Hofmusikanten sieht und in prachtvollen höfischen Gewändern auftritt. "Schlossfeststücke sind heuer eher wenig dabei", verrät Kloss. Sie hat einige Lieblingswerke ausgesucht, die zahlreiche Taktwechsel enthalten und daher sehr reizvoll zu spielen und anzuhören seien.

Auf Eintritt verzichtet das Ensemble erstmals. "Wir wollen Freude machen und es allen ermöglichen, unser Konzert zu besuchen, auch denjenigen mit kleinem Geldbeutel", sagt Flötistin Claudia Reigl, die hofft, dass freiwillige Spenden zumindest die Saalmiete decken.

Die aktuelle Besetzung der Neuburger Hofmusik besteht aus Judith Hubbauer (Schlagwerk, Flöten), Brigitte Clemens (Gesang), Claudia Reigl (Flöten, Krummhorn), Gabriela Hasslbauer (Flöten, Laute, Spinett), Nicola Kloss (Flöten, Krummhorn, Gesang, Gesamtleitung), Katrin Mitko (Gambe, Flöte, Gesang), Christina Schröter (Geige, Flöte), Antje Zehm (Flöten, Krummhorn), Anja Bosse (Flöten, Krummhorn, Rauschpfeife) und Matthias Bosse (Flöte, Dulcian, Laute).