Königsmoos
Königsmoos halbiert seine Fünf-Millionen-Rücklage

Gemeinderat hat dem Haushaltsplan für das laufende Jahr zugestimmt - Verschuldung sinkt

19.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:57 Uhr
Am Mehrgenerationenhaus in Klingsmoos, das über das Leader-Programm gefördert wird, ist die Gemeinde Königsmoos beteiligt. Sie bezahlt die Gemeinschaftsräume und wird auch die Kosten der Sozialarbeiterin übernehmen. Im Haushalt sind 188000 Euro eingestellt. −Foto: Foto: Hammerl

Königsmoos (DK) Zufrieden zeigte sich Bürgermeister Heiner Seißler (FW) mit dem von seiner Verwaltung erarbeiteten Haushaltsplan, der im Finanzausschuss einstimmig abgesegnet worden war. Auch die Gemeinderäte hatten nun keinen Diskussionsbedarf und stimmten ebenfalls ausnahmslos zu.

Um rund 1,5 Millionen Euro steigt das Volumen der Gesamthaushaltsplan im Vergleich zum Vorjahr auf nun 12,89 Millionen Euro. Davon entfallen 7,68 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 5,31 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. "Das ist ein guter Haushalt", meinte Seißler, "wir werden vieles angehen und einiges fertigstellen, was wir schon lange vorhatten." Die finanzielle Situation der Gemeinde gebe noch große Maßnahmen her wie das Untermaxfelder Feuerwehrhaus für 600000 Euro oder neue Bauhoffahrzeuge für 230000 Euro.

Das größte Projekt ist natürlich der neue Kindergarten- und Krippenbau für 1,7 Millionen Euro. Zudem können für notwendige Sanierungen von Gehwegen und Straßen sowie die Sofortmaßnahme an der Brücke in der Schönesberger Straße 170000 Euro aufgewendet werden. Für die vier Freiwilligen Feuerwehren sind 315000 Euro eingeplant, sodass die Ludwigsmooser Wehr ihr langersehntes neues Feuerwehrfahrzeug erhalten kann. Um den DSL-Ausbau in Ludwigsmoos, Klingsmoos und Achhäuser mit Kehrhofstraße abzuschließen, hat die Kommune 275000 Euro vorgesehen, für den Grunderwerb eine halbe Million, für das Mehrgenerationenhaus 188000 Euro. Die Dorferneuerung in Klingsmoos wird sich die Kommune 150000 Euro kosten lassen und 137000 Euro gehen in die Tilgung von Darlehen.

Dank sparsamer Haushaltsführung können voraussichtlich 815000 Euro vom Verwaltungs- dem Vermögenshaushalt zugeführt werden und stehen somit für Investitionen zur Verfügung. Dass die Personalkosten um rund 150000 auf 2,25 Millionen Euro ansteigen, liege daran, dass mehr Personal in Kindergarten und Kinderkrippe sowie zusätzliches Reinigungs- und Betreuungspersonal für das Mittagessen im neuen Kindergarten notwendig werden, erklärte Seißler. Zudem bekommt der Bauhof einen zusätzlichen Gemeindearbeiter sowie Aushilfskräfte. Nicht zu vergessen die Lohnerhöhungen um 2,35 Prozent, die ebenfalls die Personalkosten erhöhen.

Dass sich das komfortable Polster von derzeit fünf Millionen Euro in der Rücklage bis zum Jahresende halbieren wird, kann der Bürgermeister verschmerzen. "Wir haben immer noch Rücklagen von zirka 2,5 Millionen Euro, über die sich manch andere Kommune freuen würde", meinte er. Trotz der Rücklagenentnahme bleibe der Gemeinde auch in den kommenden Jahren ein "vernünftiger finanzieller Spielraum für weitere Investitionen".

Weniger gern verschmerzen Kommunen eine höhere Kreisumlage. Die steigt für Königsmoos trotz gleich bleibendem Hebesatz von 51,5 Prozent um 420000 Euro auf 2,3 Millionen Euro, was darauf zurückzuführen ist, dass die Umlagekraft der Gemeinde erheblich angestiegen ist. Die zusätzliche Einkommenssteuerbeteiligung von 440000 Euro kann die Gemeinde - rechnerisch gesehen - gleich an den Landkreis weiterreichen. Nur eines enttäuschte Seißler - dass kein Gemeindebürger zur öffentlichen Haushaltssitzung gekommen war. "Da steckt so viel Arbeit der Verwaltung drin", meinte er, daher hätte er sich gewünscht, dass sich wenigstens einige Bürger aus erster Hand informierten wollten.

Vorgelegt wurde dem Gemeinderat auch die Jahresrechnung 2017. Der Haushalt war im vergangenen Jahr ursprünglich auf 11,19 Millionen Euro veranschlagt worden, schloss nun aber aufgrund der Rücklagenverbuchung von 4,7 Millionen Euro mit 15,15 Millionen Euro, davon 7,5 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und 7,65 Millionen Euro im Vermögenshaushalt.

Andrea Hammerl