Burgheim
Jubiläum am "goldenen Sonntag"

Die Burgheimer schätzen ihre Schnödhofkapelle - 1954 nach Gelübde erbaut

21.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:22 Uhr
Die Vorsitzende des Freundeskreises Daniela Reinold und Pfarrer Werner Dippel ziehen in Sachen Schnödhofkapelle an einem Strang. −Foto: Foto: lfs

Burgheim (lfs) Auf ein langes und bewegtes Leben kann die kleine Schnödhofkapelle in der Gemarkung Burgheim zurück blicken. Anzunehmen ist, dass die Kapelle nach 1762 am heutigen Standort erbaut wurde.

Ob dies von den damaligen Schnödhofbesitzern oder von Gläubigen der Pfarrei Burgheim veranlasst wurde, kann nicht mehr geklärt werden. Auf einer Militärkarte von 1797 ist sie bereits verzeichnet.

Die Kapelle verfiel in den folgenden Jahrzehnten zusehends zu einer Ruine. Zu Beginn des II. Weltkrieges legten drei Burgheimer Bürger ein Gelübde ab. Xaver und Karl Werner sowie Georg Brendle wollten die Kapelle wieder aufbauen, sollte der Ortsteil "Ach" von Bomberangriffen, Granateinschlägen und Todesfällen während des Krieges verschont bleiben.

Da dies der Fall war, wurde 1953 mit dem Neubau begonnen, und dieser 1954 abgeschlossen. Im Jahr 2000 wird die Kapelle saniert, doch der Zahn der Zeit nagte weiter an dem kleinen Gotteshaus. 2007 wurde spontan der "Freundeskreis Schnödhofkapelle" gegründet, und mit der Planung zu einer umfangreichen Renovierung begonnen.

Durch das große Engagement der Vereinsmitglieder, hilfsbereiter Handwerker und vieler Spender, insgesamt waren 120 Personen beteiligt, konnten die Arbeiten im Mai 2008 abgeschlossen werden. Am 17. Mai 2008 wurde die Kapelle unter den Augen hunderter Gläubiger von Domkapitular Bertram Meier eingeweiht und gesegnet. Seit dem ist das kirchliche Kleinod der Marktgemeinde jährlich am Dreifaltigkeitssonntag Ziel eines Bittganges der Burgheimer Gläubigen.

Dieser kirchliche Feiertag, immer der erste Sonntag nach Pfingsten, wird auch der goldene Sonntag genannt. An ihm blüht nach alter Sage die goldene Wunderblume auf, mit der verwunschene Jungfrauen erlöst werden können. Auf die Felder spritzt man geweihtes Wasser, damit die Saat gut gedeihe.
1334 wurde das "Trinitatsfest" von Papst Johannes XXII. für die gesamte katholische Kirche eingeführt. Seit dem 18. Jahrhundert ist der heutige Termin gebräuchlich, und wird sowohl in der katholischen als auch in der protestantischen Kirche begangen.

Um das Jubiläum der Renovierung gebührend zu feiern, wird am kommenden Sonntag ein Bittgang mit anschließendem Festgottesdienst durchgeführt.

Der Bittgang beginnt am Sonntag um 9.30 Uhr. Treffpunkt ist der Netto-Parkplatz in Burgheim. Um 10 Uhr findet vor der Kapelle der Festgottesdienst zum Dreifaltigkeitssonntag statt. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Burgheimer Marktmusikkapelle unter der Leitung von Silke von der Grün.
Nach dem Gottesdienst werden Speisen und Getränke angeboten. Sollte das Wetter nicht dem Anlass entsprechen, findet der Festgottesdienst in der Burgheimer Pfarrkirche St. Cosmas und Damian statt. Die anschließende Verköstigung der Teilnehmer wäre dann im Pfarrzentrum gleich neben der Kirche.