Neuburg
Heuer keine Moonlight-Partys im Brandlbad

Zu laut und zu teuer - Stadtwerke müssen sparen - Auch keine verbilligte Familienkarte

20.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:02 Uhr
Das Freibad am Brandl ist beliebt und in heißen Zeiten auch gut besucht. Dennoch subventionieren die Stadtwerke jeden Gast erheblich. −Foto: Foto: r

Neuburg (r) Mit einer Familienkarte für das Freibad am Brandl wird es wohl nichts werden.

"Wir können uns weitere Nachlässe kaum leisten", sagt Andreas Bichler, stellvertretender Werkleiter der Stadtwerke. Der Werkausschuss hat den Antrag seines Mitgliedes Fritz Goschenhofer zurückgestellt.

Der CSU-Stadtrat, selbst fleißiger Brandlgänger, findet, dass man Familien beim Freibadeintritt durchaus etwas entgegenkommen könnte. Bei 4,50 Euro Eintritt pro Erwachsenen und 2,50 Euro für Kinder summierten sich die Kosten, vor allem, wenn man am Badkiosk noch Essen, Getränke oder Schleckereien bestellt. "Es wäre eine Anerkennung für treue Brandlbesucher", meint Fritz Goschenhofer, der gleichzeitig den Stellenwert des Schwimmunterrichts für Kinder betont.

Nachdem aber die Stadtwerke auch als Badbetreiber derzeit auf Sparkurs getrimmt werden, sehe man keinen Anlass für neue Rabatte, so Andreas Bichler. Er verweist darauf, dass Kinder bis sechs Jahren ohnehin frei seien und dass Wert- wie Saisonkarten bereits Nachlässe enthielten. Wer eine 50 Euro-Wertkarte erwerbe, erhalte damit Eintritt im Wert von 59 Euro. Bei Verkauf von Familienkarten sei auch die Überprüfung der Berechtigung problematisch. Zufallsbesucher könnten sich als Familien ausgeben.

Mit dem Verzicht auf drei Vormittage pro Woche (Öffnung erst ab 12 Uhr) versucht der Betreiber heuer rund 30 000 Euro einzusparen. Ob diese Rechnung aufgeht, soll nach Saisonende offengelegt werden. Das Ergebnis gibt dann Regelung für die kommende Saison vor. Sollte die Einsparung bescheiden ausfallen, könne man 2019 wieder zur Vollöffnung übergehen, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Bei den Stammgästen kommt die spätere Öffnung am Montag, Mittwoch und Donnerstag jedenfalls nicht gut an.

Mit bisher 35 000 Besuchern liegt das Freibad an der Donau bis jetzt im Durchschnitt. Die Bäder-chefs orientieren sich lieber an den heißen Sommern 2003 und 2015 mit über 100 000 und 94 000 Besuchern. Solche Zahlen sind heuer nicht mehr erreichbar.

Auf Sommernachtpartys mit Rockbands, Moonlightschwimmen und ähnliche Aktionen im Brandlbad verzichtet der Betreiber heuer gänzlich. Nach teils schwacher Besucherfrequenz und Lärmbeschwerden von der Luisenhöhe müssen diese Sonderverstaltungen nicht unbedingt sein, so Andreas Bichler. Und man könne sich die Gagen und Überstunden sparen.