Neuburg
Heinz Schafferhans bleibt an der Spitze

SPD-Ortsverein bestätigt Führungsteam - Kreisvorsitzender Werner Widuckel warnt vor Erstarken von Populisten

22.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:22 Uhr
Das Führungsteam: Gerd Kotzur (v.l), Werner Widuckel, Volker Katzki, Birgitt Glasenapp, Heinz Schafferhans, Andreas Fischer, Horst Winter, Robert Haack und Bernd Schneider. −Foto: Hamp

Neuburg (rhp) "Die SPD hat in der von ihr nicht geliebten Großen Koalition viel bewegt.

" Mit diesen Worten eröffnete der alte und neue Vorsitzende des Neuburger SPD-Ortsvereins die Jahresversammlung. Als Gäste begrüßte er eine Abordnung aus Oberhausen und den Kreisvorsitzenden Werner Widuckel.

Gewählt wurde ein neuer Vorstand für die nächsten zwei Jahre. Vorsitzender bleibt Schafferhans, seine beiden Stellvertreterinnen sind weiter Birgitt Glasenapp und Ulrike Hetmanek-Rogler. Wieder gewählt wurde auch Schriftführer Volker Katzki. Aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten ist Kassier Robert Haack; er übergab symbolisch den Kassenschlüssel an seinen Nachfolger, den Juso-Kreisvorsitzenden Andreas Fischer.

In seinem Grußwort ging Widuckel auf die am 26. Mai stattfindende Wahl des Europäischen Parlaments ein. Das Gezerre um den Austritt Großbritanniens aus der EU nannte er ein Trauerspiel. Widuckel erinnerte daran, welcher Segen die europäische Vereinigung nach dem Zweiten Weltkrieg gewesen sei. Gefährdet werde diese gute Entwicklung aber nun durch Populisten und Nationalisten. Die EU sei eine Union des Friedens. Er hoffe, dass sie auch eine Union der sozialen Gerechtigkeit werde, so Widuckel, der zudem für eine Veranstaltung zur Europawahl am 7. April in der Volkshochschule in Schrobenhausen warb, bei der auch der Betriebsratsvorsitzende von Audi, SPD-Kreisrat Peter Mosch, sprechen werde. "Geht am 26. Mai zur Wahl, damit der AfD mal eine vor den Latz geknallt wird", schloss der Kreisvorsitzende.

In seinem Rechenschaftsbericht zählte Heinz Schafferhans auf, was die SPD in der Großen Koalition mit den Unionsparteien erreicht habe. So müssten die Arbeitgeber wieder die Hälfte des Beitrags zur Krankenversicherung bezahlen, das "Gute-Kita-Gesetz" wurde verabschiedet, der Mindestlohn eingeführt und erhöht, die Mietpreisbremse verschärft, der Bau von Sozialwohnungen angeschoben und vieles mehr. Aber er kritisierte auch die Parteiführung, in der die Vorsitzende Andrea Nahles oft wunderliche Dinge mache, er wunderte sich auch über frühere Vorsitzende, die jetzt plötzlich alles besser wüssten.

Der Neuburger Ortsverein steht aus seiner Sicht gut, aber nicht rosig da. Es kämen zu wenig neue, vor allem junge Mitglieder. Der Finanzrahmen allerdings sei in Ordnung, was auch der scheidende Kassier Robert Haack zu verantworten habe, dem er dafür ausdrücklich dankte. Vor vier Jahren, so Schafferhans, sei er in einer Umbruchsphase angetreten, in der viele altgediente Aktive aus der Führungsarbeit ausschieden, aus Alters- oder auch aus Krankheitsgründen. Doch heute stehe der Ortsverein finanziell wie personell gut da und sei für kommende Aufgaben, vor allem für die anstehenden Wahlen zum europäischen Parlament und im kommenden Jahr zum Stadtrat gut gerüstet.

Haack bestätigte die Darstellung des Vorsitzenden. Nach zehn Jahren als Kassier gebe er nun aus gesundheitlichen Gründen das Amt ab. Anschließend erfolgten unter der Leitung von Widuckel die Wahlen zum Vorstand und der Delegierten zum Kreisverband. Mit einer Gegenstimme könne er gut leben, so Heinz Schafferhans, der nun zum dritten Mal zum Ortsvereinsvorsitzenden gewählt wurde. Beisitzer sind die Dritte Landrätin Sabine Schneider, Stadt- und Kreisrat Horst Winter, Bernd Schneider und Petra Metz.