Neuburg
Großes Konzertfinale

Birdland Radio Jazz Festival: Trio Rosenberg, John Scofield mit Quartett und Peter Gall Quintett folgen aufeinander

14.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:15 Uhr
Am Freitag im Kongregationssaal auf der Bühne: John Scofield mit seinem Quartett. −Foto: Paetzold

Neuburg (DK) Das achte Birdland-Radio-Jazz-Festival in Kooperation mit dem Bayerischen Rundfunk geht in dieser Woche zu Ende. Am Donnerstag gastiert im Jazzkeller das Rosenberg-Trio und am Freitag ist John Scofield mit seinem aktuellen Quartett im Kongregationssaal. Den Schlussakkord übernimmt das Peter-Gall -Quintett am Samstag wieder im Jazzkeller.

Spätestens seit Stochelo, Nonnie und Nous'che Rosenberg von Stéphane Grappelli in die New Yorker Carnegie Hall eingeladen wurden, um mit dem ehemaligen Partner Django Reinhardts dessen 85. Geburtstag zu feiern, gelten die Drei als absolute Weltstars. Sie repräsentieren eine frappierende Mischung aus Schnelligkeit und Akkuratesse, blindem Verständnis und beseelter Musikalität. Die idealen Nachlassverwalter eines großen, aber oft ziemlich leichtfertig verschleuderten Erbes originärer europäischer Jazzmusik. Das Rosenberg-Trio stammt aus einer niederländischen Sinti-Sippe, in der jedes Kind die Musik quasi mit der Muttermilch aufsog.

Once again: John Scofield in Neuburg. Und ein Wiedersehen und -hören mit solch großartigen Musikern wie dem jungen Ausnahmepianisten Gerald Clayton, dem Super-Drummer Billy Stewart und dem markanten Bassisten Vincente Archer. Dass der neben Pat Metheny erfolgreichste Gitarrist des zeitgenössischen Jazz zum wiederholten Mal in der Donaustadt gastiert, hat einen guten Grund: "Sco" liebt den Neuburger Jazzclub über alles, bezeichnet ihn sogar als eine der besten Adressen dieser Art weltweit. Dass er anlässlich des 8. Birdland-Radio-Jazz-Festivals - diesmal im Kongregationssaal - zurückkehrt, versteht sich deshalb fast von selbst. Nach drei Grammys für seine Soloalben "Past Present" und "Country For Old Men" präsentiert er nun seine neue, spektakuläre Combo 66. Dahinter steckt keine mystische Zahlenspielerei, sondern lediglich die Tatsache, dass Scofield das Projekt mit 66 Jahren ins Rollen brachte. "66 ist die coolste Jazznummer, die man bekommen kann, denn wenn man die 66 erreicht, hat man sich gut geschlagen."

Dass der Drummer Peter Gall inzwischen zu den wichtigsten Antreibern des jungen deutschen Jazz gehört, liegt an seiner extrem ausgeprägten Musikalität, aber auch an seiner Empathie, mit der er Formationen unterschiedlicher Couleur zu bereichern versteht. In den zurückliegenden zwölf Jahren konnte sich Gall als souveränes Metrum in diversen Bands profilieren sowie auf rund 30 Alben sein markantes Schlagzeugspiel einbringen. So arbeitete er im Trio seines Bruders Chris, im Rainer-Böhm-Quartett, bei Torsten Goods und Enik. Nun präsentiert der seit seinem Diplomstudium und einem zweijährigen New York-Aufenthalt wieder in Berlin ansässige Musiker seine eigene Band, an der neben Böhm auch Wanja Slavin, Reinier Baas und Felix Henkelhausen mitwirken.

Karten gibt es telefonisch unter (08431) 41233, per Fax an (08431) 46387, unter www.birdland.de oder ab 19.30 Uhr an der Abendkasse. Tickets für den Auftritt von John Scofield am Freitag im Kongregationssaal, der in der Sendung "Jazznight" ab 22 Uhr live auf Bayern 2 übertragen wird, gibt es im Vorverkauf auch im Bücherturm und in der Geschäftsstelle unserer Zeitung.