Bergheim/Rohrenfels
Große Freude über das neue Domizil

Der Sitz der Bergheimer und Rohrenfelser Verwaltung in Kreut kommt bei den Besuchern der Einweihung gut an

29.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:36 Uhr
Hell und freundlich: Die offene Atmosphäre der neuen Räume begeisterte auch die anderen Bürgermeister aus dem Landkreis. −Foto: Janda

Kreut (DK) Das neue Rathaus für die beiden Gemeinden Bergheim und Rohrenfels ist jetzt auch offiziell in Betrieb gegangen. Bei der Einweihungsfeier am Freitag gab es neben viel Lob auch den kirchlichen Segen. Einige Bürger nutzten die Gelegenheit, um einen Blick in die neuen Räume in Neuburg-Kreut zu werfen.

Dieser Andrang stellt selbst die großzügigsten Räume vor eine Herausforderung. Bei der Einweihung des neuen Domizils der Verwaltungsgemeinschaft Neuburg herrschte am Freitagvormittag vor allem eines: dichtes Gedränge. Und zwar nicht nur in den Büros und auf den Gängen. Auch auf dem Parkplatz vor dem Gebäude in Kreut war schon vor dem Beginn der offiziellen Feier alles dicht. Ein Problem, das sich freilich im künftigen Alltagsgeschäft des Rathauses für die Gemeinden Bergheim und Rohrenfels nicht mehr stellt. Denn vor dem Komplex, in dem die Verwaltung Mieter ist, gibt es ausreichend Stellflächen für die Bürger. Mit ein Grund, nach rund 20 Jahren die Neuburger Innenstadt zu verlassen - denn dort sind Parkplätze nunmal Mangelware.

So dicht das Gedränge bei der Einweihung zwischen Schreibtischen und Bürostühlen war,so gut kamen die neuen Räume in Kreut - eigentlich ein Ortsteil von Oberhausen, allerdings mit einem Teil auf Neuburger Stadtgebiet - bei der Feier an. "Hier haben Sie es schön und angenehm", freute sich Landrat Roland Weigert (FW) mit den Mitarbeitern. In derart lichtdurchfluteten Räumen, wusste der Amtschef aus eigener Erfahrung, sei die Stimmung gleich viel besser. Der neue Sitz sei daher für die Verwaltungsgemeinschaft ein Glücksfall, erklärte Weigert vor zahlreichen Gästen.

Darunter waren neben zahlreichen Gemeinderäten und einigen der insgesamt rund 3500 Bürgern der beiden Gemeinden auch Vertreter des Hausherren, denn die Verwaltung ist in Kreut Mieter der VIB Vermögen AG. Auch einige frühere Bürgermeister der beiden Gemeinden waren gekommen: Aus Rohrenfels überbrachten Kramers Vorgänger Karin Schäfer, von 2002 bis 2014 im Amt, sowie Herbert Heckl, von 1984 bis 2002 Bürgermeister, ihre Glückwünsche, ebenso Bergheims Altbürgermeister Franz Ostermeier, der von 1990 bis 1996 die Gemeinde geleitet hat. Dazu kamen aus beinahe allen Landkreisgemeinden die Rathauschefs beziehungsweise deren Stellvertreter. Auffallend war jedoch, dass aus der Kreisstadt, wo die Verwaltungsgemeinschaft Neuburg immerhin ihren Sitz hat, keiner der Bürgermeister gekommen war. Einzig Stadtrat Matthias Enguber (CSU) vertrat letztlich die Farben der Stadt.

Er und die übrigen Gäste warfen interessierte Blicke in die neuen Räume der Verwaltung. Die kommen überwiegend in hellem Weiß mit ein paar grünen Elementen daher, für optischen Kontrast sorgt unter anderem der Teppichboden in dunklem Grau und Anthrazit. Leicht zu finden waren diese Räume allerdings, wie mehrere Redner betonten. "Am Ende war es auch ein Quäntchen Glück, das uns geholfen hat", erklärte Gensberger, der auch Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft ist. Sein Dank galt vor allem den Mitarbeiter der Verwaltung für unzählige freiwillig geleistete Stunden während des Umzugs sowie den fleißigen Bauhofarbeitern, die den Großteil der Arbeit übernommen hatten und bei der Feier komplett anwesend waren.

Dass das Personal auch ohne einen Ortswechsel genügend zu tun hat, wusste auch Neuburgs Pfarrer Herbert Kohler, zu dessen Seelsorgebereich Rohrenfels gehört. "Der Druck wächst immer mehr, das fordert eine funktionierende Verwaltung, die den Bürger nicht überrollen darf", betonte der Geistliche. Sein evangelischer Kollege Jürgen Bogenreuther verwies ebenfalls auf die Bedeutung von kompetenten, freundlichen und verständnisvollen Mitarbeitern. Gleichzeitig verschwieg er nicht, dass der Standort in Kreut für die Menschen aus Bergheim nicht ganz so ideal sei. "Über die B16 ist er aber gut zu erreichen", Bogenreuther, bevor Kohler mit Unterstützung des Bergheimer Pfarrers Michael Sauer zur Segnung der Räume schritt. Auch eine kleine Marienstatue für das Bürgermeisterbüro, die Landrat Weigert als Geschenk mitgebracht hatte, bekam dabei ein paar Spritzer Weihwasser ab.

Rohrenfels und Bergheim haben am Freitag allerdings nicht nur die Einweihung der Räume gefeiert, wie Bürgermeister Wigbert Kramer betonte. Auch das 40-jährige Bestehen der Verwaltungsgemeinschaft war ein Grund zum Feiern. Am 1. Mai 1978 hatte der Zusammenschluss seine Arbeit aufgenommen, um nach Abschluss der Gebietsreform auch kleineren Gemeinden die Selbstständigkeit zu ermöglichen. Anfangs waren auch Oberhausen und Weichering Teil der Verwaltungsgemeinschaft, wie Kramer erinnerte. Doch schon nach wenigen Jahren wählten beide die Eigenständigkeit, seitdem kooperieren lediglich Bergheim und Rohrenfels. Eine politische Ehe, bei der zumindest am Freitag keiner der Partner Grund zur Klage hatte.

Stefan Janda