Sehensand
Goldenes Ulrichskreuz für Paul Pettmesser

46 Jahre Dienst in Pfarrei Sehensand: Herbert Kohler überreicht Ehrenurkunde

17.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Bei einem Festgottesdienst dankte Pfarrer Herbert Kohler (2.v.r.) Paul Pettmesser (r.) für sein jahrzehntelanges Engagement in der Sehensander Pfarrgemeinde. Im Namen des Bistums Augsburg überreicht er ihm eine Ehrenurkunde sowie das Ulrichskreuz in Gold. −Foto: Kohler

Sehensand (DK) Die Pfarrgemeinde St. Stephanus in Sehensand erlebte eine bewegende Feier. Nach 46 Jahren in der Kirchenverwaltung, davon 24 Jahre als Kirchenpfleger, verabschiedete sich Paul Pettmesser aus Altersgründen aus diesem Gremium. Die Pfarrei dankte ihm für sein jahrzehntelanges, unermüdliches Wirken. Pfarrer Herbert Kohler überreichte ihm im Auftrag des Bistums Augsburg eine Ehrenurkunde und das Ulrichskreuz in Gold, eine der höchsten Auszeichnungen in der Diözese.

Pettmesser trat 1972 in die Kirchenverwaltung ein und erkannte mit seinen Mitstreitern sehr schnell, dass die alte Kirche den Anforderungen des wachsenden Dorfes nicht mehr gerecht werden kann. Es entstanden die ersten Überlegungen für einen Kirchenneubau. Dafür mussten aber zunächst einige Gräber verlegt und der Friedhof neu gestaltet werden. So waren Grundstückszukäufe notwendig, die sich über einen längeren Zeitraum hinzogen. Auch mit der bischöflichen Finanzkammer waren viele Vorverhandlungen zu führen. Pettmesser war in dieser Zeit der Motor aller Maßnahmen, der unbeirrbar das gesteckte Ziel verfolgte.

Tatsächlich konnte im Jahr 1983 der Grundstein für den Neubau der Kirche gelegt werden. Am 14. Juli 1985 weihte Bischof Josef Stimpfle das neue Gebäude feierlich ein. Der Turm der alten Dorfkirche wurde auch zum Turm der neuen und bekam ein neues Läutwerk. Damit zählt die Kirche St. Stephanus in Sehensand zu den wenigen Kirchenneubauten in den 1980-er Jahren - "Gott sei Dank nach dem Betonzeitalter", wie Pfarrer Kohler bei der Predigt feststellte. "Hätte der Bau schon in den 70er-Jahren begonnen, dann wäre ihre Kirche sicher nicht so schön und warm geworden."

Ab 1988 bekleidete Pettmesser für 24 Jahre das Amt des Kirchenpflegers. In seine Amtszeit fällt der Anbau des Pfarrstüberls an die Sakristei sowie der Einbau einer neuen, sehr stimmungsvollen Orgel. Dadurch verfügt die kleine Filialgemeinde Sehensand über eine moderne und schöne Kirchen- und Friedhofsanlage, die für viele ein Treffpunkt im Dorf geworden ist.

"Unsere Gemeinde St. Stephanus, aber auch unsere Pfarreiengemeinschaft und die Diözese können Ihnen nur unseren großen Dank und unsere höchste Anerkennung für das aussprechen, was Sie hier über Jahrzehnte geleistet haben", so Kohler. "Als getaufte Christen sind wir alle aufgerufen, unsere Kirche als lebendige Steine mit aufzubauen. Sie haben das ganz wörtlich getan und Sehensand eine neue Kirche ermöglicht. Im Auftrag unseres Bischofs überreiche ich Ihnen diese Ehrenurkunde und das Ulrichskreuz in Gold."

Musikalisch wurde der Festgottesdienst von Emilie Vollnhals an der Orgel, dem Buchdorfer Zweigesang und zwei Enkeln von Pettmesser mitgestaltet. Im Anschluss fand eine Feier im Schützenheim Sehensand statt, bei der Kirchenpfleger Josef Alt mit vielen Bildern auf das Wirken seines Vorgängers zurückschaute.