Ämari/Neuburg (sja) Offizieller Kommandowechsel im Baltikum: Das Taktische Luftwaffengeschwader 74 aus Neuburg hat seinen Einsatz im estnischen Ämari beendet und die Aufgaben dort an den Schwesterverband, das Taktische Luftwaffengeschwader 71 aus Wittmund, übergeben.
Das Kommando über die deutschen Soldaten ging diese Woche vom Neuburger Oberstleutnant Sören Richter an Gordon Schnitger, den stellvetretenden Kommodore des ablösenden Verbands über. Schnitger ist auch in Neuburg kein Unbekannter. Der Oberstleutnant hatte zwischen 2014 und 2017 die Fliegende Gruppe des dortigen Luftwaffengeschwaders geleitet.
In den kommenden vier Monaten sind er und seine Soldaten für die Sicherung des baltischen Luftraums verantwortlich. Gemeinsam mit mehreren F-16-Kampfjets der polnischen Luftstreitkräfte sind die deutschen Eurofighter dafür verantwortlich, Flugzeuge über den drei Staaten Estland, Litauen und Lettland abzufangen und zu identifizieren. Seit Ende August hatten die Neuburger Piloten und ihr Bodenpersonal diese Mission im Auftrag der Nato erledigt. Die baltischen Länder verfügen nur über unzureichende Luftstreitkräfte, weshalb sich das Verteidigungsbündnis nach dem Beitritt im Jahr 2004 dazu bereit erklärte, diese Aufgabe zu übernehmen.
Die Bilanz nach dem Auslandseinsatz fällt positiv aus. Zahlreiche Alarmstarts hielten die Soldaten aus Neuburg und einen in Litauen stationierten Verband aus Belgien zwar auf Trab. Dabei gab es aber keinerlei brenzlige Situationen zwischen den deutschen und den russischen Piloten. Nun widmet sich das Luftwaffengeschwader in der Heimat wieder voll und ganz der Aufgabe, den deutschen Luftraum zu sichern. Gemeinsam mit den Eurofightern aus Wittmund stellen die beiden Verbände die Alarmrotten dafür.
Zurück in die Heimat: Die Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 vor dem Rückflug aus Estland. -Foto: Foto: Hagen/Luftwaffe
