Neuburg
Fröhlicher Start der Franziskusschule

Neue Einrichtung der Diözese Augsburg - Premiere mit 45 Schülern und zwei Bischöfen

11.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
  −Foto: Rein, Rein, Winfried, Neuburg

Neuburg (r) Ein neuer Lebensabschnitt und eine nagelneue Schule - das ist gleich doppelt aufregend. 45 Buben und Mädchen aus Neuburg eröffneten gestern die katholische Franziskus-Grundschule. Sie will Wissen vermitteln und viel Herzensbildung erreichen. Das wünscht sich der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa. Zusammen mit seinem Weihbischof Florian Wörner segnete er die Schule und alle Beteiligten.

Ist eine Konfessionsschule heute noch modern? Ja, sagt die Mama des Erstklässlers Justus Rottenfußer, "die Schule ist klein, kompakt und vermittelt christliche Werte." Das sehen viele Eltern so, denn die Resonanz auf die kirchlich geführte Einrichtung ist enorm. Bischof Konrad Zdarsa spricht von einer "Abstimmung mit den Füßen" und sieht das Streben nach christlicher Erziehung als "Zeichen der Hoffnung".

Selten fiel ein erster Schultag so spannend aus. Nicht nur Landrat, OB, zwei Bischöfe und weitere Honoratioren begrüßten die Erstklässler. "Wetten, dass es euch gefällt" sang die 6b der Maria-Ward-Schule, um gleich anzufügen: "Das schönste an der Schule ist die Pause." Rektorin Annette Kürzinger versicherte ihren Schützlingen, dass sie damals mindestens genauso aufgeregt gewesen sei. Sie führt mit ihrer Kollegin Katharina Böker die ersten beiden Klassen 1a und 1b "an einem besonderen Tag an einem besonderen Ort."

Das Schulwerk der Diözese Augsburg trägt die Franziskusschule. "Und wir werden euch begleiten bis zum Abschluss, das verspreche ich euch", wandte sich Direktor Peter Kosak an seine Premierenkinder. Diese neue Schule in Neuburg sei ausdrücklicher Wunsch des Schulwerks gewesen. Jetzt sei der "Raketenstart" geglückt.

Musik begleitete die Erstklässler, zuerst die Maria-Ward-Bläser, dann überraschte die Schulband mit modernen Songs. Zu Nenas umgetexteten "99 Luftballons" stiegen blaue Ballons Richtung Himmel und rundeten den bunt-fröhlichen Eröffnungstag ab. Der Augsburger Bischof verspricht sich sehr viel von der St. Franziskusschule auch zur Stärkung des Glaubens. "Wichtig ist die Kooperation mit den Eltern auf der christlichen Basis", so Konrad Zdarsa, "da führt kein Weg dran vorbei."

Das gefällt auch den Eltern aus Neuburg-Bergen. Alle aktuellen sechs Erstklässler aus dem Ort sind jetzt in der Oberen Stadt (als Gast im Maria-Ward-Haus) eingeschult worden. "Konzept und Überschaubarkeit der Schulfamilie gefallen uns und den Kindern", sagen die Großeltern Karl und Vroni Speth.

Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hält die neue Grundschule für eine "große Bereicherung" in Neuburg. Wie immer, hielt er eine kleine Unterrichtseinheit und verteilte Gummibärchen mit Stundenplänen. Die Franziskusschule werde offen geführt, auch nichtkatholische Familien haben ihre Sprößlinge eingeschult. Diese Offenheit und Toleranz blieben auch im weiteren Wachstum der Franziskusschule erhalten, so Schulwerkchef Peter Kosak. Sein Haus umfasst 40 Schulen im Bistum Augsburg mit 19000 Kindern und 2000 Lehrkräften. Neuburg führe nun neben Augsburg und Neu-Ulm die dritte katholische Grundschule der Diözese. Der Unterricht orientiert sich nach dem sogenannten Marchtaler Plan. Das 1984 von katholischen Pädagogen entwickelt und vor allem in der Diözese Rottenburg-Stuttgart erprobte Konzept stellt das christliche Menschenbild in den Mittelpunkt und will die Jugend zu Eigenständigkeit anregen sowie zur "Freiheit in Verantwortung" erziehen.

Bunte Hände, die einen Kreis bilden , hat sich die Neuburger Franziskusschule zu ihrem Symbol gewählt. Neben der Diözese Augsburg bildet das Neuburger Studienseminar die Zukunft der Grundschule. Es lässt seine historische Erziehungsstätte für sechs Millionen Euro umbauen und nimmt ab 2020 die wachsende Franziskusschule auf.