Neuburg
Frieda, Freddie und das Fahrrad

Neues Stück des Papp&Klapp-Theaters am 23. November in Neuburg

15.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:14 Uhr
Freuen sich auf die Premiere: Wolf Steigerwald (v.l.), Alice Klötzel, Ellen Wittmann und Helmut Greil vom Papp&Klapp-Theater. −Foto: Hammerl

Neuburg (ahl) Auf eine phantastisch-philosophische Reise um die Welt wollen Alice Klötzel und Ellen Wittmann ihre großen und kleinen Zuschauer in ihrer neuen Eigenproduktion "Frieda, Freddi und das Fahrrad" mitnehmen.

Nach "Hundlich" in ihrer Anfangszeit ist das anspruchsvolle, mit viel Phantasie und tiefem Verständnis für kindliche Fragen geschriebene Stück das zweite, das nicht auf einem bekannten Märchen oder einer Fabel beruht, sondern komplett von den beiden Darstellerinnen des Papp&Klapp-Theaters selbst geschrieben wurde.

"Wir wollten mal wieder ein freies Stück schreiben", erzählt Klötzel. "Wir hatten so viele kreative Gedanken und vielschichtige Ideen. " Die Geschichte beginnt mit einem kleinen Mädchen, das mit seiner Mutter zum Einkaufen fährt und im Autositz einschläft. Im Traum wird die Gallionsfigur des Autos lebendig und Hund Freddi (Alice Klötzel) begibt sich mit dem Mädchen auf Weltreise - in einem Fahrradanhänger, aus dem heraus er Frieda (Ellen Wittmann) gute Ratschläge gibt, wie sie mit dem Fahrrad umzugehen hat. Das quietscht, knarrt und knarzt. Wolf Steigerwald hat ein veritables Gefährt zusammengebaut, das weit aufwendiger als die meisten der gewohnten Papp&Klapp-Utensilien gebaut ist. "Auf einem Fahrrad aus Pappe ließe sich nur schwerlich sitzen", merkt Wittmann fröhlich an - das verlange wohl recht ausgefeilte Technik. Auch die Licht- und Tontechnik ist diesmal besonders aufwendig. Während Steigerwald, der Dozent für Kunst- und Werkerziehung war, für Licht- und Bühnentechnik zuständig ist, kümmert sich der Fotograf Helmut Greil um Projektionen und Klänge. Trotz Technik bleibt das Ensemble seinem Prinzip treu, im Laufe der Stückentwicklung zu reduzieren, wo es möglich ist. "Aber so, dass nichts fehlt", betont Klötzel. Schließlich gelte "An reicher Wirklichkeit verarmt die Fantasie", wie Steigerwald einwirft.

Vor wechselndem Hintergrund geht es also einmal rund um die Welt, mit offenen Augen und Ohren über Berge, entlang der Meere, auf der Spur der Natur, zu fremden Kulturen. Unterwegs begegnen sie fremden Menschen und diversen Tieren, die ebenfalls von den beiden Schauspielerinnen verkörpert werden, die gemeinsam mit Hans Hirschmüller Regie führen. Eingebaut haben Klötzel, die Erzieherin, Märchenerzählerin und Fachkraft für Sprache ist, und Kunsttherapeutin und Montessori-Pädagogin Wittmann auch einige Fremdwörter. Und zwar ganz besondere, die Stimmungen oder Befindlichkeiten beschreiben, beispielsweise Lichtstrahlen, die durch die Blätter der Bäume fallen. "Komorebi" heißt das auf Japanisch, erklärt Klötzel, die auch Anleihen aus dem Malaysischen oder Urdu genommen hat, das in Pakistan gesprochen wird.

"Wir muten den Kindern zu, sich Gedanken zu machen", verspricht Klötzel, denn schließlich machten sich die Kleinen von alleine viele Gedanken, um die Welt zu begreifen. Dabei wird die "Geschichte vom Weggehen und Ankommen, voller Herzenswärme und Humor", wie die Autorinnen selbst sie beschreiben, aber nicht erhobenem Zeigefinger daherkommen.

Geeignet ist das Stück, das etwa eine Stunde dauern wird, für Kinder ab sieben Jahren, im familiären Kontext eventuell auch für jüngere.

Für die Uraufführung am Freitag, 23. November, um 10 Uhr im Rahmen der zweiten Neuburger Figurentheatertage im Stadttheater Neuburg können sich noch Schulen anmelden, Karten gibt es in der Tourist-Information, Telefon (08431) 55240. Weitere Termine sind an den Sonntagen, 2. und 9. Dezember, jeweils um 15 Uhr im Stadtmuseum. Der Eintritt beträgt acht Euro, ermäßigt fünf Euro. Reservierungen sind ab sofort unter Telefon (0172) 6446094 und (08431) 38756 sowie per Mail an info@pappundklapp. de und im Internet unter www. pappundklapp. de möglich.