Neuburg
Figuren aus Papier, Stahl und Kork

Fünf Künstler, darunter Ute Patel-Mißfeldt und Susanne Pohl, stellen ihre Werke im Ahart Atelier in Eichstätt aus

15.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:04 Uhr
Freuen sich auf die Ausstellung: (von links) Ute Patel-Mißfeldt, Andreas Karlstetter, Shoshanna Ahart, Susanne Pohl und Ariana Keßler. −Foto: Foto: Hamp

Neuburg/Eichstätt (rhp) Vor drei Jahren eröffneten die beiden Künstler Shoshanna Ahart und Andreas Karlstetter ihr Atelier in Eichstätt.

Nun haben sie drei weitere Künstlerinnen aus der Umgebung für eine gemeinsame Ausstellung gewonnen: Ute Patel-Mißfeldt und Susanne Pohl, beide aus Neuburg und Ariana Keßler, die in Eichstätt, aber auch in Bamberg zuhause ist. Am vergangenen Freitag wurde die Ausstellung mit einer Vernissage eröffnet.

Karlstetter umrahmte seine kurze Ansprache mit eigenständigen Improvisationen von Blues- und Rockmusik. Danach bezog sich die Journalistin und ehemalige Stadträtin in Eichstätt, Manuela Knipp-Lillich, in ihrer Rede auf bedeutende Künstler. "Die Liebe zur Kunst und die Leidenschaft dafür sind der Antrieb ihres Schaffens", sagte sie. Die Galerie Ahart, so Knipp-Lillich, sei ein Ort für viele Arten von Kunst.

Das Künstlerpaar Shosanna Ahart und Andreas Karlstetter lebt seit 2003 in Eichstätt. Die in den USA geborene Ahart begann ihre Laufbahn als Malerin von Ölgemälden, hat sich inzwischen aber auf das Malen mit Pastellfarben spezialisiert. Der gebürtige Passauer Karlstetter studierte Kunst und Kunstgeschichte in Nürnberg und unterrichtet Kunst am Eichstätter Gymnasium.

Seit Jahrzehnten bekannt ist die Neuburger Künstlerin Ute Patel-Mißfeldt mit ihren Zeichnungen auf Seide und Papier, ihren Porzellan- und Raumbemalungen, Karikaturen und Buchillustrationen. Ihre jährliche Hutschau im Neuburger Schloss hat sich inzwischen zur weltweit größten entwickelt. In der Ausstellung zeigt sie etwa 40 Zentimeter große Figuren aus der Zeit der Renaissance. Sie verwendete dafür verschiedene Papiersorten. So sind etwa die feinen Spitzenkrägen, Manschetten und Unterröcke aus Pergament, die Perlen einer Kette aus Taschentuchpapier gefertigt und die Quasten hängen an hauchdünnen Papierbändern.

Susanne Pohl zeigt in Radiertechnik entstandene, sehr stimmungsvolle Landschaftsbilder. Schon seit 1990 stellt sie in Deutschland und Österreich aus und war 2017 auf der Druckgrafik-Biennale in Armenien vertreten. Mit anderem Material arbeitet Ariana Keßler. Zwar bemalt auch sie Gegenstände wie Hüte, Schuhe und Textilien und ist damit auch auf der Hutschau zu sehen, ihr Schwerpunkt liegt aber auf Materialien wie Stahl, Kork, Leder, Kautschuk, Kupfer, Karton und Halbedelsteinen, Holz und Stein, womit sie bis zu fünf Meter hohe Skulpturen erstellt. 2013 wurde ihre Arbeit "Schwedenschimmelplatz" in Ingolstadt Ecke Münchner-/Windbergerstraße eingeweiht. Sie erinnert an den 30-jährigen Krieg, dabei an die Niederlage des Schwedenkönigs Gustav Adolf im Jahr 1632 in Ingolstadt. In Eichstätt stehen nun Vogeltränken aus Stein.

Die Ausstellung kann bis 11. August im Ahart Atelier, Am Graben 34, in Eichstätt, Mittwoch und Freitag von 14.30 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 13.30 Uhr besucht werden. Eine Terminvereinbarung für einen Besuch ist unter der Nummer (08421) 935484 möglich.